Möchten Sie in der Verwaltung arbeiten, können Sie zwischen verschiedenen Berufsbildern wählen. Kauffrau für Büromanagement oder Verwaltungsfachangestellter kämen zum Beispiel in Frage. Eine weitere Möglichkeit ist der Verwaltungswirt. Als Verwaltungswirt übernehmen Sie anspruchsvollere Aufgaben in der Sachbearbeitung, oft haben Sie dabei auch eine leitende Funktion. Doch bevor es soweit ist, steht erst einmal das Auswahlverfahren auf dem Programm. Wir erklären, was Sie zum Einstellungstest als Verwaltungswirt wissen sollten.
Einstellungstest Verwaltungswirt und die Testinhalte
Als Arbeitgeber ist der öffentliche Dienst sehr beliebt. Schließlich bietet er sichere Jobs, vielfältige Aufgabenbereiche, eine faire Bezahlung und gute Karrierechancen. Deshalb ist es auch kein Wunder, dass es oft mehr Bewerber als freie Stellen gibt.
Um eine faire Auswahl zu treffen und die richtigen Bewerber auszuwählen, führen die Behörden Eignungsauswahlverfahren durch. Nur wer den Auswahltest besteht, hat die Chance auf eine Zusage.
Für Sie bedeutet das, dass Sie sich auf die Eignungsprüfung vorbereiten sollten. Andernfalls wird es schwierig, mit guten Leistungen zu glänzen. Doch wie läuft der Einstellungstest als Verwaltungswirt ab? Welche Aufgaben und Fragen erwarten Sie? Und was macht ein Verwaltungswirt eigentlich genau? Das und mehr beantworten wir in diesem Beitrag!
Ein kurzer Hinweis noch: Selbstverständlich spielt Ihr Geschlecht für die Arbeit im Verwaltungswesen keine Rolle. Wenn wir in unserem Beitrag nur vom Verwaltungswirt sprechen und die Verwaltungswirtin nicht gesondert erwähnen, liegt das einzig und allein daran, dass wir den Text nicht unnötig kompliziert machen möchten.
Welche Aufgaben hat ein Verwaltungswirt?
Was genau ein Verwaltungswirt macht, ist gar nicht so einfach zu beschreiben. Das liegt daran, dass Sie als Verwaltungswirt an unterschiedlichen Stellen tätig werden können. Arbeitsplätze bieten EU-Behörden, Bundes- und Landesämter sowie Verwaltungen auf kommunaler Ebene. Hier gibt es dann auch noch einmal verschiedene Fachbereiche, in denen Sie arbeiten können. Daneben kommen Kirchen, religiöse Institutionen, Hochschulen und Wirtschafts-, Berufs- oder Regionalverbände als Arbeitgeber in Frage.
Ihre Aufgaben richten sich nach Ihrem Einsatzbereich. Im Personalwesen zum Beispiel kümmern Sie sich um Beurteilungen von Mitarbeitern, Versetzungen, Weiterbildungen und Beförderungen. Sie sind für Angelegenheiten zuständig, die mit dem Gehalt, der Arbeitszeit und dem Urlaub zusammenhängen. Die Arbeitsorganisation und die Personalführung können ebenfalls in Ihren Aufgabenbereich fallen.
Im betriebswirtschaftlichen Bereich hingegen sind Sie für das Beschaffungswesen verantwortlich. Sie erstellen Wirtschaftspläne, haben die Finanzen im Blick und organisieren das Haushaltswesen.
Daneben erledigen Sie als Verwaltungswirt allgemeine Büroarbeiten. Außerdem sind Sie Ansprechpartner für Bürger und andere Dienststellen. Bei Bürgerversammlungen, Gemeinderatssitzungen und ähnlichen Veranstaltungen sind Sie manchmal als Vertreter Ihrer Behörde anwesend.
Weitere Infos über das Berufsbild und die rechtlichen Grundlagen finden Sie zum Beispiel online bei der Arbeitsagentur.
Verwaltungswirt, Verwaltungsfachwirt und Diplomverwaltungswirt: Steckt dahinter der gleiche Beruf?
Beschäftigen Sie sich näher mit Verwaltungsberufen, werden Sie über verschiedene Namen stolpern. So heißt es mal Verwaltungswirt und mal Verwaltungsfachwirt. Außerdem gibt es noch den Diplomverwaltungswirt. Teilweise ist auch vom Regierungssekretär oder Regierungsinspektor die Rede.
Die Bezeichnungen hängen mit der Ausbildung zusammen. Anders als die Kauffrau für Büromanagement oder der Verwaltungsfachangestellte ist der Verwaltungswirt kein Ausbildungsberuf. Stattdessen handelt es sich um eine berufliche Weiterbildung im Bereich der Verwaltung. Vergleichbar ist die Weiterbildung zum Fachwirt mit dem Meister im Handwerk.
Damit Sie Verwaltungswirt werden können, brauchen Sie also zuerst eine Ausbildung in einem Verwaltungsberuf. Wenn Sie dann eine Zeit lang Berufserfahrung gesammelt haben, können Sie sich durch einen entsprechenden Lehrgang als Verwaltungswirt qualifizieren. Ob Sie danach Verwaltungswirt, Verwaltungsfachwirt oder Fachwirt – Verwaltung sagen, bleibt sich gleich.
Der Diplomverwaltungswirt ist etwas anderes. Das ist ein eigenständiger Beruf, für den Sie ein Studium absolvieren. Das Studium findet an einer Fachhochschule statt und dauert im Normalfall drei bis vier Jahre. Wie eine Ausbildung ist auch das Studium dual aufgebaut. Sie lernen also an der Fachhochschule und arbeiten während der Praxisphasen in einer Behörde. Die Behörde ist gewissermaßen Ihr Ausbildungsbetrieb und stellt Sie als Beamter auf Widerruf ein.
Inzwischen wurden viele Diplom-Studiengänge durch Bachelor-Studiengänge ersetzt. Die Inhalte sind weitestgehend gleich geblieben. Nur schließen Sie das Studium nicht mehr mit einem Diplom, sondern als Bachelor ab. Die Beamtenlaufbahnen wiederum regeln die Bundesländer selbst. Je nachdem, wo Sie tätig werden, lautet Ihre Berufsbezeichnung dann deshalb nicht Verwaltungswirt, sondern zum Beispiel Regierungsinspektor oder Regierungssekretär.
Wie ist der Ablauf vom Einstellungstest für den Verwaltungswirt?
Egal, ob Sie nach einer beruflichen Weiterbildung oder nach einem Studium als Verwaltungswirt anfangen wollen, werden Sie um einen Einstellungstest kaum herumkommen. Denn fast alle Behörden und Verwaltungsschulen arbeiten mit Auswahlverfahren.
Der Eignungstest für Verwaltungsangestellte soll einen Überblick über Ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und Eigenschaften vermitteln. Er soll ans Licht bringen, wo Ihre Stärken liegen und welche Wissensgebiete Ihnen schwerer fallen. Im Ergebnis soll der Test dabei helfen, zu beurteilen, ob Sie im Verwaltungsdienst gut aufgehoben sind.
Allerdings gibt es keinen einheitlichen Beamtentest. Vielmehr nutzen die Behörden und Verwaltungsschulen jeweils eigene Auswahlverfahren. Diese sind auf die Anforderungen abgestimmt, die für den entsprechenden Fachbereich besonders wichtig sind. Ist aber auch durchaus nachvollziehbar. Möchten Sie in einer Gemeindeverwaltung arbeiten, brauchen Sie schließlich etwas andere Kompetenzen als zum Beispiel bei der Bundespolizei, in einer Landesbehörde oder in einem Wirtschaftsverband.
Jedenfalls gibt es Verfahren, die einen Eignungstest vor Ort vorsehen. Haben Sie den Test bestanden, werden Sie einige Zeit später zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Andere Auswahlverfahren starten mit einem Online-Test. Hier legen Sie die Prüfung also zuerst online, an Ihrem Computer daheim ab. Im nächsten Schritt folgt dann ein Assessment-Center vor Ort.
Welche Inhalte behandelt der Einstellungstest für den Verwaltungswirt?
Der Einstellungstest für Verwaltungsangestellte soll Ihre Eignung für den Beruf klären und bewerten. Das bedeutet aber nicht, dass der Test besonderes Fachwissen überprüft. Vielmehr geht es um grundlegende Kompetenzen. Die Eignungsprüfung soll aufzeigen, ob Sie den Anforderungen während der Ausbildung und im Berufsalltag grundsätzlich gerecht werden können.
Oder anders ausgedrückt: Der Test prüft, ob die notwendigen Grundlagen vorhanden sind, auf denen Sie aufbauen können. Wenn Sie zum Beispiel mit der deutschen Sprache Ihre Schwierigkeiten haben, Mathe so gar nicht ihr Ding ist oder Sie mit Gesetzen und Vorschriften überhaupt nichts anfangen können, wäre der allgemeine Verwaltungsdienst nicht das Richtige für Sie.
Weil es im Eignungstest um grundlegendes Wissen und Können geht, befassen sich die Fragen hauptsächlich mit folgenden Themenfeldern:
- Sprache; hier geht es vor allem um Deutsch, mitunter aber auch um Ihre Englischkenntnisse
- Mathematik
- Allgemeinwissen
- Logik
- visuelles und abstraktes Denken
- Konzentrationsvermögen und Bearbeitungsgeschwindigkeit
- Merkfähigkeit und Orientierungssinn
- Kreativität
Dabei werden die Testfragen größtenteils als Auswahlfragen gestellt. Auswahlfragen werden auch Multiple-Choice-Aufgaben genannt. Sie sehen zu jeder Frage verschiedene Antwortmöglichkeiten, aus denen Sie die richtige Lösung aussuchen. Statt selbst die Lösung aufzuschreiben, entscheiden Sie sich also nur zwischen den vorgegebenen Möglichkeiten.
Für Sie bringt das den Vorteil mit sich, dass Sie schlimmstenfalls auch mal raten können. Dass der Einstellungstest überwiegend mit Auswahlfragen arbeitet, hat aber schlichtweg den Grund, dass die Ergebnisse so besser ausgewertet werden können. Denn entweder stimmt Ihre Antwort oder Sie haben sich für eine falsche Lösung entschieden.
Worauf kommt es bei der Vorbereitung auf den Verwaltungstest an?
Auch wenn es keinen einheitlichen Eignungstest für den Verwaltungswirt gibt, ähneln sich die Verfahren. Das Ziel ist, grundlegende Kompetenzen abzufragen, um so die Eignung für den Beruf einzuschätzen. Und damit der Test die gewünschten Erkenntnisse liefert, kommen bestimmte Aufgabenarten zum Einsatz.
Letztlich ist es wie in einem Vorstellungsgespräch. Damit der Prüfer die Informationen bekommt, die er braucht und haben möchte, stellt er gewisse Fragen. Es kann zwar sein, dass der Prüfer unterschiedliche Formulierungen verwendet. Doch im Kern bleiben die Fragen gleich.
Im Einstellungstest der Verwaltung ist es ähnlich. Auch hier können die Aufgaben etwas variieren oder leicht abgewandelt sein. Trotzdem beinhalten die standardisierten Testverfahren gängige Aufgabentypen, die so gut wie immer vorkommen.
Selbst wenn Sie die konkreten Inhalte nicht vorhersehen können, können Sie sich deshalb gut auf den Einstellungstest vorbereiten. Tatsächlich sollten Sie auch etwas Zeit in das Testtraining investieren. Denn wenn Sie den Einstellungstest nicht bestehen, ist die Chance auf eine Einstellung als Verwaltungswirt vorerst vom Tisch.
Bleibt aber die Frage, wie Sie sich vorbereiten können. Dazu geben wir Ihnen vier Tipps mit auf den Weg:
1. Informieren Sie sich über den Ablauf vom Verwaltungstest
Bevor Sie mit der Vorbereitung beginnen, sollten Sie erkundigen, wie Ihr Auswahlverfahren ablaufen wird. Informationen dazu finden Sie oft auf der Webseite der Behörde oder Institution, bei der Sie sich beworben haben. Einige Behörden und Verwaltungsschulen stellen auf Ihren Internetseiten sogar Musteraufgaben aus dem Einstellungstest bereit. Haben Sie bereits eine Einladung zum Eignungstest erhalten, enthält das Schreiben oft ebenfalls Infos zum Ablauf.
Dass Sie die Testinhalte ungefähr einschätzen können, ist aus zwei Gründen wichtig. Zum einen können Sie dadurch gezielter üben. Und zum anderen können Sie von Anfang an die Testfelder weglassen, die sowieso nicht drankommen.
2. Setzen Sie sich mit dem Beruf und dem Arbeitgeber auseinander
Sie sollten beantworten können, warum Sie Verwaltungswirt werden wollen und wieso Sie sich gerade für diese Behörde entschieden haben. Schlüssige Erklärungen brauchen Sie nicht erst im Vorstellungsgespräch, sondern auch schon im schriftlichen Test. Denn es kann gut sein, dass fachliches Wissen abgefragt wird.
Informieren Sie sich deshalb über Ihren Arbeitgeber. Welche Aufgaben hat die Behörde? Wie ist sie organisiert? Welche Fachbereiche gibt es? Hat sich in der letzten Zeit etwas Wichtiges ereignet? Womit werden Sie sich als Verwaltungswirt befassen? Wie wird ein typischer Arbeitstag aussehen? All das sind Dinge, die Sie wissen sollten.
3. Üben Sie mit Aufgaben, die im Einstellungstest für den Verwaltungswirt drankommen
Die wirksamste Vorbereitung auf den Eignungstest besteht darin, dass Sie Übungsaufgaben lösen. So lernen Sie die verschiedenen Aufgabenarten kennen. Das ist wichtig, weil Ihnen im Verwaltungstest mit Sicherheit Aufgaben und Übungen begegnen werden, die Ihnen aus der Schule und dem Alltag so nicht bekannt sind. Im Test werden Sie aber keine Zeit haben, um lange zu überlegen, was gemeint sein könnte.
Hinzu kommt, dass Sie beim Durcharbeiten der verschiedenen Testfelder herausfinden, was Ihnen gut liegt und in welchen Bereichen Sie sich schwerer tun. Daraufhin können Sie sich die entsprechenden Testfelder noch einmal gezielt vornehmen und Lücken schließen.
Übungsaufgaben und Kurse zu allen Kategorien vom Beamtentest haben wir für Sie vorbereitet. Natürlich kann es auch nicht schaden, wenn Sie einen Blick in Ihre Schulbücher werfen und die wichtigsten Formeln, Maßeinheiten und Grammatikregeln wiederholen. Außerdem können Sie mit Rätseln und Quiz trainieren. Denn solche Ratespiele decken ein sehr breites Themenspektrum ab und lockern das Lernen schön auf.
4. Beobachten Sie das aktuelle Zeitgeschehen
In den Wochen vor dem Einstellungstest sollten Sie im Blick haben, was sich in Deutschland, Europa und weltweit tut. Lesen Sie die Zeitung und verfolgen Sie die Nachrichten. Im Eignungstest können wichtige Ereignisse und aktuelle Entwicklungen zum Thema werden.
Außerdem vertiefen Sie auf diese Weise Ihr Wissen in Bereichen wie Politik, Wirtschaft oder Kultur. Das ist deshalb nützlich, weil das Allgemeinwissen im Test abgefragt wird. Die Behörde kann so nämlich einschätzen, wie interessiert und offen Sie sind. Daraus wiederum schlussfolgert sie, dass Sie auch im Beruf bereit sein werden, dazuzulernen und Ihren Horizont stetig zu erweitern. Eine solide Allgemeinbildung bringt Ihnen also wertvolle Pluspunkte ein.
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