
Eigentlich sind die Regeln zur Kommasetzung gar nicht so schwierig.
Im Einstellungstest für Verwaltungsfachangestellte nimmt die deutsche Sprache viel Raum ein. Denn ein sicherer Umgang mit Deutsch gehört zu den wichtigsten Anforderungen bei einer Tätigkeit im Verwaltungswesen. Wie es um Ihre sprachlichen Fähigkeiten steht, prüft der Test durch verschiedene Aufgaben und Übungen. Sie beziehen sich auf die Grammatik, die Rechtschreibung, den Wortschatz und das Textverständnis. Ein weiteres Thema ist die Kommasetzung. Und die Testfragen zur Kommasetzung schauen wir uns in diesem Beitrag einmal genauer an.
Kommasetzung – Einstellungstest Deutsch Verwaltungsfachangestellte | Deutsch
Das Auswahlverfahren, das der öffentliche Dienst durchführt, soll zum einen die Anzahl der Bewerber eingrenzen. Standardisierte Tests sollen dabei helfen, die besten Kandidaten herauszufiltern.
Zum anderen soll der Auswahltest zeigen, ob Sie alles mitbringen, was Sie für eine erfolgreiche Ausbildung im Verwaltungsdienst brauchen. Die Behörde möchte sich ein umfassendes Bild über Ihre fachliche Eignung für den Beruf machen.
Dabei geht es aber weniger um Fachwissen im engeren Sinne. Solange Sie noch nicht in der Verwaltung arbeiten, können Sie viele dieser Inhalte noch gar nicht wissen. Im Fokus stehen vielmehr Kenntnisse und Fähigkeiten, die die Grundlagen dafür bilden, dass Sie die Ausbildung erfolgreich durchlaufen und einen guten Job machen können. Zu diesen Grundlagen gehören zum Beispiel Allgemeinwissen, Mathe, Konzentrationsvermögen und Merkfähigkeit.
Einen sehr großen Stellenwert hat außerdem die deutsche Sprache. Denn als Verwaltungsfachangestellter oder Verwaltungswirt macht die Kommunikation einen wesentlichen Teil Ihrer Arbeit aus. Das gilt sowohl für das gesprochene Wort als auch für die geschriebene Sprache.
Im Eignungsauswahlverfahren kann der Deutschtest deshalb ziemlich umfangreich sein. Und einige Fragen können sich mit der Kommasetzung befassen.
Vorab etwas Hintergrundwissen zum Komma
Das Komma in seiner heutigen Form geht wahrscheinlich auf den Venezianer Aldus Manutius zurück. Manutius lebte im 15. Jahrhundert und arbeitete als Typograph und Drucker. Zu seiner Zeit wurden Virgeln verwendet, um Sätze zu gliedern. Virgeln sind Schrägstriche (/). Heute werden solche Schrägstriche nur noch zur Gliederung von Versen in einem Gedicht genutzt.
Jedenfalls nahm Manutius die Virgeln als Grundlage und entwickelte daraus unter anderem das Komma.
Der Name Komma hat seine Wurzeln im Altgriechischen und bedeutet übersetzt soviel wie Einschnitt oder Abschnitt. Angelehnt an das altgriechische Vorbild, lautet der Plural Kommata. Doch die eingedeutschte Variante Kommas ist ebenfalls richtig.
Als Satzzeichen sorgt ein Komma für Struktur und Orientierung. Es trennt Hauptsätze von Nebensätzen und Einschüben, macht Aufzählungen übersichtlicher und lässt Konstruktionen mit Infinitiven oder Partizipien verständlicher wirken.
Die Trennung durch ein Komma ist nicht so stark wie durch einen Punkt oder einen Strichpunkt. Trotzdem kann das Komma die Aussage eines Satzes verändern. Ein Beispiel:
Der erste Satz klingt, als würde die Oma auf dem Speiseplan stehen. Im Unterschied dazu wird die Oma im zweiten Satz eindeutig darüber informiert, dass jetzt Essenszeit ist.
Die wichtigsten Regeln zur Kommasetzung
Im Zuge der Rechtschreibreform wurde die Kommasetzung stark vereinfacht. Gab es vorher über 50 Kommaregeln, sind jetzt nur noch sieben übrig. Trotzdem kommt immer wieder Unsicherheit auf, wo ein Komma gesetzt werden muss und wo nicht.
Um Ihr Wissen rund um die Kommasetzung aufzufrischen, fassen wir die wichtigsten Punkte einmal kurz zusammen:
Kommas bei Aufzählungen
Zählen Sie etwas auf, trennen Sie die einzelnen Elemente durch Kommas voneinander. Eine Ausnahme bilden lediglich die beiden letzten Glieder Ihrer Aufzählung. Hier setzen Sie nämlich kein Komma. Stattdessen verknüpfen Sie diese Elemente mit Wörtern wie und, sowie oder oder.
Kommata bei Satzreihen
Eine Satzreihe liegt vor, wenn Sie zwei oder mehr gleichrangige Hauptsätze aneinanderreihen und daraus einen Satz bilden. Gleichrangiger Hauptsatz bedeutet, dass jeder Satz ein vollwertiger Satz ist, der genauso gut für sich alleine stehen und mit einem Punkt enden könnte.
Ähnlich wie bei der Aufzählung setzen Sie zwischen den aneinandergereihten Sätzen jeweils ein Komma. Es sei denn, Sie verbinden die Sätze durch ein Bindewort wie oder, und oder sowie. Dann fällt das Komma weg.
- Das Komma gliedert einen Satz. Der Punkt beendet den Satz.
- Das Komma gliedert einen Satz, der Punkt beendet den Satz.
- Das Komma gliedert einen Satz und der Punkt beendet den Satz.
Kommasetzung bei Nebensätzen und Einschüben
Umfasst ein Satz den Hauptsatz und einen oder mehrere Nebensätze, trennen Sie die einzelnen Sätze durch Kommas voneinander. Dabei ist der Hauptsatz ein vollwertiger Satz. Ein Nebensatz bezieht sich zwar auf den Hauptsatz, würde aber keinen Sinn ergeben, wenn er für sich alleine stehen würde.
Meist erkennen Sie einen Nebensatz daran, dass das Verb am Ende steht. Außerdem leiten oft Konjunktionen einen Nebensatz ein. Konjunktionen sind Wörter wie zum Beispiel aber, denn, weil, obwohl, falls, nachdem, als, während, jedoch, anstatt, sobald oder dass. Relativsätze wiederum starten mit der (welcher), die (welche) oder das (welches) und den entsprechenden Abwandlungen davon.
Ein Nebensatz kann vor dem Hauptsatz stehen oder auf ihn folgen. In diesem Fall setzen Sie ein Komma zwischen den Haupt- und den Nebensatz. Der Nebensatz kann aber auch in den Hauptsatz eingeschoben sein. Dann ist der Nebensatz von Kommas umschlossen. Sie setzen also sowohl vor als auch nach dem Nebensatz ein Komma.
- Wenn ich Berufserfahrung als Verwaltungsfachangestellte gesammelt habe, möchte ich eine Weiterbildung zum Verwaltungsfachwirt machen.
- Ich möchte eine Weiterbildung zum Verwaltungsfachwirt machen, wenn ich Berufserfahrung als Verwaltungsfachangestellte gesammelt habe.
- Ich möchte, wenn ich Berufserfahrung als Verwaltungsfachangestellte gesammelt habe, eine Weiterbildung zum Verwaltungsfachwirt machen.
Für Einschübe gilt das Gleiche. Ein Einschub ist kein Nebensatz, sondern lediglich eine zusätzliche Information oder Erklärung. Deshalb kann ein Einschub auch nur aus einem Wort bestehen. Ist ein Einschub in den Satz eingebettet, ist er von Kommas umschlossen. Schließt sich der Einschub an den Hauptsatz an, ist er durch ein Komma abgetrennt.
Kommas bei Infinitivkonstruktionen
Eine Infinitivkonstruktion besteht aus dem Verb in seiner Grundform und dem Wort zu. Bei solchen Konstruktionen können Sie grundsätzlich selbst entscheiden, ob Sie ein Komma setzen möchten oder ob Sie es weglassen. Pflicht ist ein Komma nur, wenn Sie die Konstruktion mit um, ohne, (an)statt, als oder außer bilden.
Insgesamt fahren Sie aber meist besser, wenn Sie ein Komma setzen. Denn dadurch wird der Satz verständlicher und Sie beugen möglichen Missverständnissen vor.
- Er versprach (,) sie morgen anzurufen.
- Sie wollten sich treffen, um gemeinsam für den Einstellungstest zu üben.
Auch bei Konstruktionen mit einem Partizip bleibt die Kommasetzung Ihnen überlassen. Ein Partizip beschreibt eine Handlung, die gerade stattfindet (z.B. für den Test übend) oder bereits stattgefunden hat (z.B. gut auf den Test vorbereitet). Um die Verständlichkeit zu verbessern und die Übersichtlichkeit zu erhöhen, können Sie ein Komma setzen. Sie können es aber auch weglassen.
Ein Tipp zur Kommasetzung
Es gibt noch ein paar weitere Kommaregeln. Sie beziehen sich zum Beispiel auf die Angabe von Daten oder die Wiedergabe von direkter und indirekter Rede. Außerdem kennen die Regeln teilweise Ausnahmefälle. Eine ausführliche Übersicht aller Kommaregeln finden Sie beispielsweise in der Online-Version des Duden.
Tatsächlich können Sie sich bei der Kommasetzung aber auf Ihr Bauchgefühl verlassen. Grammatikalische Regeln geben zwar vor, wo Kommas hingehören. Allerdings sorgen die Kommas ja gerade für die grammatikalische Struktur. Wenn Sie sich also überlegen, was die Aussage eines Satzes ist, werden Sie die Kommas meist instinktiv richtig setzen.
Und: Wenn Sie unsicher sind, lesen Sie den Satz laut vor oder sagen Sie ihn in Gedanken auf. An den Stellen, an denen Sie beim Sprechen eine kurze Pause machen, steht nämlich fast immer ein Komma.
Die Aufgaben zur Kommasetzung im Einstellungstest
Im Eignungstest für Verwaltungsfachangestellte stehen Ihre Deutschkenntnisse ziemlich umfangreich auf dem Prüfstand. Denn die Sprache ist nun einmal eines der wichtigsten Werkzeuge im Büromanagement. Deshalb ist für Verwaltungsfachangestellte ein sicherer Umgang mit Deutsch in Wort und Schrift unverzichtbar. Dabei prüft der Verwaltungstest Ihre sprachlichen Kompetenzen mit Aufgaben zur Grammatik, zur Rechtschreibung, zum Wortschatz und zum Textverständnis.
Dazu kommen meist auch ein paar Kommasetzung-Übungen. Und hier sind vor allem zwei Varianten üblich:
Selbst Kommas setzen
Bei diesen Aufgaben sehen Sie einen Text, in dem die Kommas fehlen. Oft sind die Stellen, an denen Kommas stehen könnten, mit Kästchen oder Unterstrichen gekennzeichnet. Sie müssen entscheiden, welche Lücken Sie mit Kommas füllen.
Bei dem Text kann es sich um einen längeren Text handeln, beispielsweise einen Bericht, eine Kurzgeschichte oder einen Auszug aus einem Gesetz. Möglich ist aber auch, dass es sich um einzelne Sätze oder sehr kurze Abschnitte handelt, die nicht zusammenhängen.
Im Eignungstest sieht das in etwa so aus:
Wenn es regnet _ und gleichzeitig auch die Sonne scheint _ entsteht meist ein Regenbogen.
Lösung: Wenn es regnet _ und gleichzeitig auch die Sonne scheint, entsteht meist ein Regenbogen.
Erklärung: In das erste Feld dürfen Sie kein Komma setzen. Denn die beiden Elemente sind schon durch ein „und“ verbunden. Die zweite Lücke erfordert ein Komma. Sie trennt nämlich den Nebensatz vom Hauptsatz ab.
Korrekte Kommasetzung erkennen
Die andere Variante von Aufgaben zur Kommasetzung sind Auswahlfragen. Hier geht es darum, dass Sie erkennen, wo die Kommas richtig gesetzt sind. Dazu sehen Sie in jeder Aufgabe einen Satz in verschiedenen Schreibweisen. Nur eine Schreibweise davon ist richtig. Die Version, bei der die Kommasetzung stimmt, müssen Sie aufspüren und ankreuzen.
Auch dazu ein Beispiel:
Wo stimmt die Kommasetzung?
a) Während er für den Einstellungstest der schon bald stattfinden sollte lernte fuhr sein Kumpel ins Schwimmbad.
b) Während er für den Einstellungstest, der schon bald stattfinden sollte lernte fuhr sein Kumpel ins Schwimmbad.
c) Während er für den Einstellungstest, der schon bald stattfinden sollte, lernte fuhr sein Kumpel ins Schwimmbad.
d) Während er für den Einstellungstest, der schon bald stattfinden sollte, lernte, fuhr sein Kumpel ins Schwimmbad.
Lösung: d
Erklärung: Die beiden ersten Kommas umschließen den Relativsatz, der sich auf den Einstellungstest bezieht und in den Nebensatz eingeschoben ist. Das dritte Komma trennt den Nebensatz vom Hauptsatz.
Das Testtraining zur Kommasetzung
So wie die Grammatik und die Rechtschreibung ist auch die Kommasetzung wichtig, um einen fehlerfreien Text zu erstellen. Die Kommas gliedern die Sätze und tragen zur Verständlichkeit bei.
Bei Ihrer Vorbereitung auf den Beamtentest sollten Sie sich die Kommaregeln noch einmal ins Gedächtnis rufen. Wiederholen Sie die wichtigsten Regeln und gängige Ausnahmen. Natürlich müssen Sie nicht jeden möglichen Fall auswendig können. Aber Sie sollten zumindest grob wissen, wo Kommas unbedingt gesetzt werden müssen. Zumal Ihnen dieses Wissen auch außerhalb des Tests zugute kommt.
Die Kommaregeln zu kennen, ist eine Sache. Doch sie auch richtig anzuwenden, ist noch einmal etwas anderes. Um Ihr Wissen zu festigen, trainieren Sie am besten mit Übungsaufgaben. Testfragen, die an die Eignungsprüfung angelehnt sind, vermitteln Ihnen einen guten Eindruck davon, wie die Aufgaben gestellt werden. Außerdem entwickeln Sie ein Gefühl dafür, worauf Sie achten müssen.
Setzen Sie sich beim Üben ein Limit für die Bearbeitung der Aufgaben, gewöhnen Sie sich auch gleich ein wenig an den Zeitdruck. Denn im Kommasetzung-Test haben Sie pro Frage kaum mehr als eine Minute.
Übungsaufgaben aus dem Einstellungstest der Verwaltung haben wir für Sie vorbereitet. Daneben können Sie sich auf Internetseiten für Schüler umschauen. Dort finden Sie oft Erklärungen, Aufgaben und Arbeitsblätter. Auch Bücher zum Thema und natürlich Ihre Unterlagen aus der Schule eignen sich gut für ein gezieltes Kommasetzung-Training.
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