Die Testfragen in der Eignungsprüfung für Verwaltungsfachangestellte decken viele Wissensgebiete und Themenbereiche ab. So zum Beispiel Deutsch, Mathe, Allgemeinwissen oder logisches Denken. Außerdem können Aufgaben vorkommen, die sich mit der räumlichen Vorstellungskraft befassen. Aber was ist räumliches Verständnis eigentlich? Und wie sehen die Fragen im Einstellungstest dazu aus? Das und mehr klären wir in diesem Beitrag!
Räumliches Verständnis – Verwaltungsfachangestellte Test | Visuelles Denkvermögen
Den einen Einstellungstest für Verwaltungsfachangestellte gibt es nicht. Denn dazu ist der öffentliche Dienst zu breit aufgestellt. Die Ämter und Behörden in den verschiedenen Verwaltungsebenen setzen eigene Auswahlverfahren ein, die jeweils auf die Tätigkeit und den Aufgabenbereich zugeschnitten sind.
Trotzdem sind die Tests miteinander vergleichbar. Das liegt zum einen daran, dass die Zielsetzung gleich ist. So will der Auswahltest Ihre Eignung für den Verwaltungsdienst ermitteln und beurteilen. Zum anderen überprüft der Eignungstest kein spezifisches Fachwissen. Im Mittelpunkt stehen vielmehr allgemeine Kenntnisse und Fähigkeiten, die im Beruf gefragt sind. Es geht also letztlich darum, ob Sie grundsätzlich den Anforderungen gewachsen sind, die das Verwaltungswesen mit sich bringt.
Damit das Eignungsauswahlverfahren diese Erkenntnisse liefert, gibt es typische Aufgaben und Übungen. Ähnlich wie in einem Vorstellungsgespräch gewisse Fragen üblich sind, gehören im Einstellungstest bestimmte Aufgabenarten zum Standard. Darunter sind dann auch gerne Übungen zum räumlichen Verständnis.
Was ist räumliches Verständnis?
Das räumliche Verständnis wird auch Raumvorstellung genannt und bezeichnet die Fähigkeit, in der Vorstellung räumlich zu sehen und zu denken. Dabei schließt diese Fähigkeit ein, aktiv mit Bildern umzugehen, die im Gedächtnis gespeichert sind, diese Bilder einzuordnen und in der Vorstellung neue Bilder zu entwickeln.
Auf eine einheitliche Definition für räumliches Verständnis konnten sich die Wissenschaftler bisher allerdings nicht einigen. Ein Grund dafür dürfte sein, dass sich die Raumvorstellung in mehrere Bausteine gliedert, die miteinander verknüpft sind und voneinander abhängen. Dazu gehören:
- räumliche Orientierung: Sie beschreibt die Fähigkeit, sich selbst räumlich richtig einzuordnen, um sich anschließend real oder gedanklich in einem Raum bewegen zu können.
- räumliches Vorstellungsvermögen: Damit ist die Fähigkeit gemeint, sich mehrdimensionale Objekte vorstellen zu können, auch wenn sie gerade nicht greifbar sind.
- räumliches Denken: Dahinter steht die Fähigkeit, in Gedanken mit Objekten umzugehen, sich also vorzustellen, wie etwas aussieht, wenn es zum Beispiel gedreht, gespielt oder anders hingelegt wird.
Ganz so wissenschaftlich müssen Sie die Raumvorstellung aber gar nicht sehen. Denn vereinfacht erklärt, ist räumliches Verständnis nichts anderes als das Erkennen von Körpern im dreidimensionalen Raum. Und diese Fertigkeit nutzen Sie im Alltag ständig.
Wenn Sie zum Beispiel in ein Zimmer gehen, bewahrt Sie das räumliche Verständnis davor, dass Sie gegen die Wand oder ein Möbelstück laufen. Beim Autofahren müssen Sie räumlich sehen und denken, damit Sie in Ihrer Fahrspur bleiben und beim Einparken nicht gegen ein anderes Auto oder den Bordstein stoßen.
Besuchen Sie einen Ort, den Sie nicht kennen, oder schauen Sie sich einen Straßenplan an, hilft Ihnen das räumliche Vorstellungsvermögen bei der Orientierung. Und auch wenn Sie einen Koffer packen oder Bücher in ein Regal einräumen, brauchen Sie dafür räumliches Verständnis.
Wie wird räumliches Verständnis im Einstellungstest geprüft?
Die Aufgaben zum räumlichen Verständnis im Beamtentest haben keine Inhalte, die direkt mit der Verwaltung oder dem Büromanagement zusammenhängen. Die Übungen testen vielmehr eine ganz grundlegende Fähigkeit. Es geht darum, ob Sie Inhalte visuell erfassen, richtig einordnen und weiterdenken können.
In technischen Berufen ist das räumliche Denken zwar noch etwas wichtiger als im allgemeinen, klassischen Verwaltungsdienst. Aber auch hier hilft die räumliche Vorstellungskraft dabei, Probleme systematisch anzugehen.
Bleibt aber die Frage, wie die Prüfungsaufgaben denn nun aussehen. Im Einstellungstest der Verwaltung sind vor allem drei Aufgabentypen oft vertreten:
1. Gespiegelte Figuren
Fast schon ein Klassiker im Einstellungstest sind Spiegelbilder. Sie sehen dabei eine Reihe, die stets die gleiche Figur zeigt. Allerdings ist die Figur in verschiedenen Positionen abgebildet. Dazu ist die Figur im oder gegen den Uhrzeigersinn gedreht. Nur in einem Fall ist die Figur nicht gedreht, sondern gespiegelt. Sie müssen herausfinden, welche Abbildung in der Reihe das Spiegelbild ist.
Ein Beispiel
Welche Figur ist gespiegelt?
Lösung: d
Erklärung: Wenn Sie die ersten beiden Figuren der Reihe miteinander vergleichen, stellen Sie fest, dass sie deckungsgleich sind. Denn die zweite Figur ist um 90 Grad nach rechts gedreht. Drehen Sie diese wieder zurück, können Sie beide Figuren passgenau aufeinanderlegen. Gehen Sie auf diese Weise die ganze Reihe durch, finden Sie heraus, dass Figur d gespiegelt ist. Egal wie Sie diese Figur drehen, bleibt sie nämlich seitenverkehrt.
2. Gedrehte Körper
In eine ähnliche Richtung wie die gespiegelten Figuren gehen Testfragen mit gedrehten Körpern. Dazu sehen Sie einen Körper, der einem Gebilde aus Bausteinen ähnelt und aus mehreren Elementen besteht. Gleichzeitig gibt ein Pfeil die Richtung vor, aus der Sie den Körper betrachten sollen. Ihre Aufgabe ist nun, die Antwort zu markieren, die den Körper aus der geforderten Blickrichtung zeigt.
Auch dazu ein Beispiel
Wie sieht der Körper aus Pfeilrichtung betrachtet aus?
Lösung: b
Erklärung: Aus Sicht der Pfeilrichtung ist der dunkelgraue Würfel vorne und der weiße Baustein steht dahinter. Der kleine hellgraue Würfel befindet sich links daneben.
3. Faltvorlagen
Als Räumliches-Verständnis-Test sind auch Aufgaben beliebt, die sich mit Faltvorlagen befassen. Dabei können diese Übungen in zwei Varianten auftauchen:
- Sie sehen eine Faltvorlage und in den Antwortmöglichkeiten mehrere Körper. Nun müssen Sie entscheiden, welcher der Körper aus der Faltvorlage gefaltet werden kann.
- Die Aufgabe zeigt einen Körper und in den Lösungsvorschlägen mehrere Faltvorlagen. Sie müssen erkennen, welche Faltvorlage zum abgebildeten Körper gehört.
Eine Abwandlung dieser Aufgaben kann darin bestehen, dass Ihnen ein Körper gezeigt wird und Sie bestimmen müssen, wie viele Flächen der Körper hat. Diese Aufgaben ähneln deshalb den klassischen Faltvorlagen, weil Sie auch bei den Faltvorlagen anhand der Flächen nachvollziehen, wie der zusammengesetzte Körper aussieht.
Ein Beispiel
Welchen Körper können Sie aus der Faltvorlage bilden?
Lösung: c
Erklärung: Anhand der Linien sehen Sie, dass die Faltvorlage drei Flächen hat. Damit kommt nur das Dreieck in Frage. Denn alle anderen Körper haben mehr oder weniger Flächen.
Wie lässt sich das räumliche Verständnis für den Test trainieren?
Das räumliche Sehen und Denken trainieren Sie im alltäglichen Leben ständig. Das ist Ihnen vielleicht nicht bewusst. Doch dadurch, dass Sie sich in einem dreidimensionalen Raum bewegen, kommen Sie ums räumliche Denken gar nicht herum.
Im Verwaltungstest ist die Situation aber ein bisschen anders. Denn hier sollen Sie Ihr räumliches Verständnis gezielt unter Beweis stellen. Das ist im ersten Moment vielleicht etwas verwirrend. Schließlich gehört es nicht zu den typischen Tätigkeiten als Verwaltungsfachangestellter oder Verwaltungswirt, Spiegelbilder zu erkennen oder Faltvorlagen zu basteln. Aber mit etwas Vorbereitung sind die Testaufgaben halb so wild.
Üben Sie mit Beispielaufgaben
Das effektivste Testtraining besteht darin, dass Sie Übungsaufgaben lösen. Auf diese Weise machen Sie sich mit den verschiedenen Aufgabenarten vertraut, die im Einstellungstest auftauchen. Sie lernen die typischen Varianten kennen und bekommen einen Eindruck davon, was Sie beim Test erwartet.
Gleichzeitig können Sie nachvollziehen, wie die Aufgabentypen funktionieren und worauf es dabei ankommt. Auf dieser Basis können Sie für sich eine Strategie entwickeln, wie Sie beim Lösen am besten vorgehen. Und Sie werden sehen, dass Ihnen die Fragen bereits nach wenigen Übungsaufgaben immer schneller und leichter von der Hand gehen.
Machen Sie die Inhalte greifbar
Die Testfragen zum räumlichen Verständnis befassen sich typischerweise mit Spiegelbildern, gedrehten Körpern und Faltvorlagen. Wenn es Ihnen schwerfällt, sich die Objekte nur vorzustellen und Veränderungen daran in Gedanken durchzuspielen, dann erstellen Sie sich zu Übungszwecken reale Vorlagen.
Suchen Sie sich aus Zeitschriften, Malbüchern oder im Internet verschiedene Figuren zusammen und drucken Sie diese aus. Natürlich können Sie auch eigene Figuren zeichnen. Anschließend schneiden Sie die Motive grob aus. Nun können Sie die Papierfiguren nehmen und in verschiedene Richtungen drehen. Auf diese Weise sehen Sie, wie sie nach dem Drehen aussehen. Halten Sie ein Motiv mit der Rückseite zu Ihnen gegen das Licht, haben Sie das Spiegelbild vor sich.
Genauso können Sie zu Übungszwecken Faltvorlagen basteln. Dafür genügen einfache Papierstreifen, auf die Sie zusätzlich Faltlinien aufzeichnen können. Haben Sie eine zusammengefaltete Figur einmal vor sich gesehen, fällt es leichter, sich diese künftig nur vor dem geistigen Auge vorzustellen.
Haben Sie irgendwo noch Bauklötze, können Sie sich diese Körper vornehmen, um die einzelnen Flächen abzuzählen. Und nicht zuletzt können Puzzle und Stapelspiele ein hilfreiches Training fürs räumliche Verständnis sein.
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