Durch das Auswahlverfahren möchte die Behörde Ihre Eignung für den Verwaltungsdienst feststellen und bewerten. Dazu stellt der Eignungstest Fragen und Aufgaben aus verschiedenen Bereichen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Kenntnisse und Eigenschaften, die im Verwaltungswesen und Büromanagement besonders gefragt sind. Doch es tauchen auch Aufgaben auf, die auf den ersten Blick wenig mit der Verwaltung zu tun haben. In diese Gruppe gehören die Labyrinth-Übungen.
Labyrinth – Verwaltungsfachangestellte Test | Orientierungsvermögen
Als Verwaltungsfachangestellter oder Verwaltungswirt arbeiten Sie ständig mit den verschiedensten Schriftstücken. Dazu zählen zum Beispiel Formulare und Bescheide, Akten, Rundschreiben und Gesetzestexte. Das Bürogebäude wiederum, in dem sich Ihr Arbeitsplatz befindet, kann groß sein und jede Menge Gänge mit noch mehr Türen haben.
Trotzdem kommen Sie im Berufsalltag mit einem Labyrinth im klassischen Sinne eher nicht in Kontakt. Doch im Einstellungstest kann genau das der Fall sein. Warum das so ist, wie solche Aufgaben aussehen und worauf sie abzielen, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Was genau ist ein Labyrinth eigentlich?
Bei einem Labyrinth handelt es sich um ein System, das aus Linien oder Wegen besteht. Zahlreiche Richtungsänderungen innerhalb des Musters führen dazu, dass das Nachverfolgen der Wege zu einem Rätsel wird.
Ein Labyrinth kann ein Bild, ein Ornament, ein Mosaik, ein Bauwerk oder eine Pflanzung sein. Im übertragenen Sinne wird von einem Labyrinth gesprochen, wenn jemand eine schwierige Situation oder einen verworrenen, schwer durchschaubaren Sachverhalt vor sich hat.
Woher das Wort stammt, ist nicht eindeutig geklärt. Im Laufe der Zeit sind jedenfalls Labyrinthe in vielfältigen Formen entstanden. Dabei lassen sich anhand des Wege-Musters zwei grundlegende Formen voneinander unterscheiden:
- Ein Labyrinth im ursprünglichen Sinne enthält nur einen Weg. Dieser Weg ist zwar verschlungen und wechselt regelmäßig die Richtung, hat aber keine Abzweigungen. Er führt vom Eingang zum Mittelpunkt.
- Im weiteren Sinne besteht ein Labyrinth aus einem Netz von Wegen mit Verzweigungen, Kreuzungen, Sackgassen und geschlossenen Schleifen. Es kann ein Ziel oder auch mehrere Ausgänge haben. Weil so ein Labyrinth ermöglicht und oft gezielt so angelegt ist, sich darin zu verirren, wird es auch als Irrgarten bezeichnet.
Im Einstellungstest für Verwaltungsfachangestellte zeigen die Aufgaben zum Labyrinth meist Grafiken, die in die zweite Gruppe gehören.
Welchen Sinn haben Labyrinthe im Eignungstest für Verwaltungsfachangestellte?
Als Mitarbeiter der Verwaltung im öffentlichen Dienst sind Sie Ansprechpartner für Bürger. Sie beraten, erteilen Auskünfte und helfen bei behördlichen Anliegen. Daneben kümmern Sie sich um die Sachbearbeitung und Büroarbeiten im Allgemeinen. Dazu gehört zum Beispiel, dass Sie Bescheide erstellen, die Post bearbeiten, Akten pflegen, Material beschaffen oder an Haushaltsplänen mitwirken.
Alle diese Tätigkeiten bringen es mit sich, dass Sie verschiedenste Daten, Informationen und Vorschriften erfassen, miteinander verknüpfen und daraus die nächsten Schritte ableiten müssen. Dabei zählt neben einer zügigen Arbeitsweise auch ein aufmerksames Vorgehen.
Ihnen dürfen keine Flüchtigkeitsfehler unterlaufen, selbst wenn die Datenmengen groß sind, Sie Zeitdruck haben oder es sich um einfache Routineaufgaben handelt. Denn Daten, die Sie falsch erfassen, können weitreichende Folgen haben. Aber Sie können auch nicht jedes Details dreimal überprüfen. Sonst würde jeder Verwaltungsvorgang ewig dauern.
Dass die Eignungsprüfung dabei auf Labyrinthe zurückgreift, ist am Ende nur das Mittel zum Zweck. Die Behörde möchte nicht wissen, ob Sie Rätsel lösen können. Und als Verwaltungsfachangestellte oder Verwaltungsfachwirt werden Sie kaum mit Labyrinthen zu tun haben.
Aber bei den Übungen geht es auch um etwas anderes. Entscheidend ist, ob Sie sich ein Bild machen, sich zurechtfinden und das Muster konzentriert durcharbeiten können. Diese Fähigkeit brauchen Sie genauso, wenn Sie im Beruf Pläne, Bestelllisten, Formulare oder Akten bearbeiten.
Wie sehen die Aufgaben zum Labyrinth im Einstellungstest der Verwaltung aus?
Aufgaben, die ein Labyrinth zum Inhalt haben, gehören in die Kategorie Orientierungsvermögen. Die Orientierung wiederum zählt zu den kognitiven Fähigkeiten. Darunter fallen Dinge wie das Wahrnehmen, Erkennen, Erfassen, Verarbeiten und Anwenden von Informationen. Vereinfacht erklärt, geht es bei den kognitiven Fähigkeiten also weniger um das Wissen, sondern in erster Linie um das Denken.
Die Orientierung verknüpft das visuelle Denken mit dem räumlichen Verständnis. Um sich zu orientieren, müssen Sie nämlich Informationen visuell überblicken, auswerten, nachvollziehen und im Raum richtig einordnen.
Im Verwaltungstest sind verschiedene Aufgabenarten denkbar, die Ihr Orientierungsvermögen prüfen. So sollen Sie zum Beispiel mal Wege erkennen und sich merken, mal Zahlen miteinander verbinden. Auch der sogenannte Stadtplan-Test ist eine gängige Übung.
Eine weitere Variante sind die Aufgaben mit Labyrinthen. Ausgangspunkt für die Übungen ist jeweils eine Abbildung, die ein Labyrinth zeigt.
Sie müssen dann entweder den Weg finden und einzeichnen, der vom Start zum Ziel führt. Wie solche Aufgaben aussehen, zeigt Ihnen das abgebildete Beispiel.
Oder in das Aufgaben-Labyrinth sind bereits mehrere Wege eingezeichnet. Dann müssen Sie ermitteln, zu welchem Ausgang Sie gelangen, wenn Sie dem genannten Weg folgen.
Was bietet sich als Vorbereitung auf die Testfragen an?
Das Eignungsauswahlverfahren soll der Behörde dabei helfen, die Bewerber zu finden und auszuwählen, die die notwendige Eignung für die Tätigkeit im Verwaltungsdienst mitbringen. Dabei legt der Test die Aufmerksamkeit auf grundlegende Anforderungen.
Es geht weniger um Fachwissen, sondern hauptsächlich um allgemeine Grundlagen. Deutsch, Mathe, Allgemeinbildung und Logik sind deshalb wichtige Testfelder. Aber auch Fertigkeiten wie Konzentration, Merkfähigkeit und eben Orientierungssinn spielen im Auswahltest eine Rolle.
Im Beamtentest werden, wenn überhaupt, zwar nur sehr wenige Aufgaben mit Labyrinthen vorkommen. Dennoch kann es nicht schaden, wenn Sie die Übungen kennen. Denn zum einen werden Sie von den Rätseln dann nicht überrascht. Und zum anderen wissen Sie, wie Sie vorgehen müssen.
Das effektivste Testtraining ist, dass Sie Labyrinthe bearbeiten. Sie werden bemerken, dass Sie anfangs länger brauchen und nach ein paar Grafiken zunehmend schneller werden. Das liegt daran, dass Sie das visuelle Sehen gut schulen können. Außerdem entwickeln Sie eine gewisse Routine, die beim Lösen hilft. Ein sicheres Orientierungsvermögen kommt Ihnen dann natürlich auch außerhalb des Assessment-Centers und des Berufs zugute.
Grafiken für Ihr Labyrinth-Training finden Sie in unseren Mustertests. Daneben können Sie sich in Zeitungen und Zeitschriften sowie auf Spiele- und Rätselseiten im Internet umschauen. Wimmelbildspiele sind ebenfalls ein nützliches Mittel, um das Auge zu schulen.
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