Der Einstellungstest für Verwaltungsfachangestellte beinhaltet Fragen und Aufgaben aus verschiedenen Bereichen. Dazu zählen Deutsch, Allgemeinwissen und logisches Denken, aber auch Konzentrationsvermögen oder Merkfähigkeit. Außerdem prüft der Verwaltungstest Ihre mathematischen Fähigkeiten. Und fast schon ein Klassiker unter den Testfragen zu Mathematik sind Aufgaben, bei denen Sie Ergebnisse schätzen sollen. Wir erklären, was es mit den Schätzaufgaben auf sich hat – und geben Tipps zum Lösen.
Ergebnisse schätzen im Einstellungstest für Verwaltungsfachangestellte | Mathe
Das Eignungsauswahlverfahren verfolgt im Wesentlichen zwei Ziele. So geht es zum einen darum, die Anzahl der geeigneten Kandidaten einzugrenzen. Hintergrund hierzu ist, dass der öffentliche Dienst als Arbeitgeber sehr beliebt ist. Deshalb gibt es oft weit mehr Bewerber als freie Stellen. Durch den Einstellungstest möchte die Verwaltung die Bewerber herausfiltern, die den Anforderungen am besten gerecht werden.
Zum anderen soll der Eignungstest ein umfassendes Bild über Ihr Wissen und Können liefern. Er soll Ihre Stärken ermitteln und herausfinden, auf welchen Gebieten Sie sich schwerer tun. Auf diese Weise möchte die Verwaltung einschätzen, ob Sie das Zeug dazu haben, die Ausbildung erfolgreich zu durchlaufen und einen guten Job zu machen.
Dabei ist der Auswahltest zwar auf das Verwaltungswesen zugeschnitten. Trotzdem geht es nicht um spezifisches Fachwissen. Der Test überprüft vielmehr allgemeine Grundlagen. Zu diesem Basiswissen gehört dann auch die Mathematik. Und hier tauchen gerne Fragen auf, bei denen Sie die Ergebnisse nicht ausrechnen, sondern nur schätzen sollen.
Warum befasst sich der Eignungstest für Verwaltungsfachangestellte eigentlich mit Mathe?
In jedem Beruf ist es wichtig, dass Sie Zusammenhänge erkennen, Informationen miteinander verknüpfen und daraus die richtigen Schlussfolgerungen ziehen können. Andernfalls wäre es kaum möglich, Lösungen für Probleme zu entwickeln und in Sachfragen zu entscheiden.
Diese Fähigkeiten brauchen Sie auch in der Mathematik. Hier geht es nämlich ebenfalls darum, dass Sie die Daten erfassen, in einen Zusammenhang bringen und die richtige Formel auswählen, um die Rechnung durchzuführen. Kein Wunder also, dass in jeder Eignungsprüfung Mathe auf dem Programm steht.
Gleichzeitig gehört das Rechnen zu den grundlegenden Fähigkeiten, die Sie immer und überall brauchen. Zwar werden Sie im Alltag vermutlich nicht allzu oft Bruchrechnungen durchführen oder geemetrische Formen berechnen. Aber wenn Sie zum Beispiel im Supermarkt grob überschlagen, wie viel Sie an der Kasse bezahlen werden, wie viel ein Artikel kostet, der um einen bestimmten Prozentsatz reduziert ist, oder wie lange Sie für eine Strecke brauchen, ist das eben auch Mathe.
Wie umfangreich der Mathetest im Auswahlverfahren wird, hängt davon ab, wofür Sie sich bewerben. Möchten Sie im technischen Verwaltungsdienst tätig werden, fällt Mathe stärker ins Gewicht als bei einem reinen Bürojob. Doch auch als Verwaltungsfachangestellter oder Verwaltungswirt im Büromanagement gehört der Umgang mit Zahlen zum Tagesgeschäft. Schließlich zählt das Rechnungs- und Finanzwesen hier zum Aufgabenbereich. Um Mathe kommen Sie also nicht herum.
Ergebnisse schätzen im Einstellungstest: Worum geht es bei diesen Aufgaben?
Im Beamtentest stehen mathematische Fragen aus verschiedenen Bereichen auf dem Programm. In den Übungen geht es zum Beispiel um die Grundrechenarten, die Zinsrechnung oder Textaufgaben. Mal sollen Sie Einheiten umrechnen, mal Kettenrechnungen durchführen und mal den Dreisatz anwenden.
Ein weiterer Aufgaben-Typ, der regelmäßig drankommt, sind Schätzaufgaben. Bei diesen Aufgaben geht es nicht darum, dass Sie die Gleichungen ausrechnen. Stattdessen sollen Sie die Ergebnisse nur schätzen. Tatsächlich wären die Zahlen auch viel zu groß oder kompliziert, um die Rechnungen im Kopf durchzuführen. Und einen Taschenrechner dürfen Sie im Einstellungstest in aller Regel nicht verwenden.
Um Ergebnisse zu schätzen, müssen Sie also gar keine aufwändigen Berechnungen anstellen. Mathematisches Grundwissen reicht völlig aus. Entscheidend ist vielmehr, dass Sie logisch an die Sache herangehen.
Wie sehen die Testfragen zum Schätzen von Ergebnissen aus?
Die Aufgaben, bei denen Sie die Ergebnisse schätzen, werden im Test als Auswahlfragen gestellt. Auswahlfrage bedeutet, dass Sie neben der mathematischen Gleichung mehrere Lösungen sehen. Aus diesen Antwortmöglichkeiten müssen Sie die richtige Lösung auswählen. Sie brauchen also nicht selbst die Zahl aufzuschreiben, die bei Ihrer Schätzung als Ergebnis herausgekommen ist. Stattdessen entscheiden Sie, welche von den genannten Antworten die korrekte Lösung ist.
Dass die Übungen zum Ergebnisse schätzen Auswahlfragen sind, hat durchaus seinen Sinn. Denn wenn Sie die Aufgaben bearbeiten, nähern Sie sich dem Ergebnis ja nur grob an. Durch die Antwortmöglichkeiten können Sie dann der richtigen Lösung auf die Spur kommen und gleichzeitig die Ergebnisse, die nicht in Frage kommen, ausschließen.
Tipps zum Lösen der Schätzaufgaben geben wir Ihnen gleich noch. Damit Sie einen Eindruck davon bekommen, wie die Aufgaben im Einstellungstest aussehen, zeigen wir Ihnen aber zuerst ein Beispiel.
2.643 x 3.172 = ?
a) 7.164.280
b) 7.457.176
c) 8.126.934
d) 8.383.596
Lösung: d
Erklärung: Um auf die richtige Lösung zu kommen, schauen Sie sich zunächst die beiden letzten Ziffern der Zahlen an. Verrechnen Sie diese miteinander, wissen Sie, dass das Ergebnis mit einer 6 enden muss, denn 3 x 2 = 6. Damit scheiden die Antwortmöglichkeiten a und c bereits aus. Wenn Sie nun grob die beiden Zahlen multiplizieren, indem Sie zum Beispiel 2.500 x 3.000 rechnen, stellen Sie fest, dass das Ergebnis größer sein muss als 7.500.000. Folglich bleibt nur Antwort d übrig.
Wie gehe ich am besten vor, um die mathematischen Ergebnisse zu schätzen?
Im ersten Moment können Schätzaufgaben sehr schwierig und kompliziert aussehen. Selbst ein echtes Mathe-Genie würde oft an seine Grenzen stoßen, wenn es die Gleichungen tatsächlich im Kopf und ohne jegliche Hilfsmittel ausrechnen müsste.
Doch bei genauerem Hinsehen erweisen sich die Aufgaben als halb so wild. Denn Sie sollen die Lösungen ja gerade nicht dadurch ermitteln, dass Sie die Gleichungen berechnen. Stattdessen sollen Sie die Ergebnisse wirklich nur schätzen. Natürlich kommen Sie dabei nicht ganz ums Rechnen herum. Aber am Ende zählt, dass Sie logisch denken und durch sinnvolle Überlegungen die richtigen Schlüsse ziehen.
Und was heißt das für die Praxis? Gehen Sie beim Lösen Schritt für Schritt vor:
- Schauen Sie sich zuerst die Gleichung an. Welche Rechenart ist gefragt? Kombiniert die Gleichung mehrere Rechenarten, so dass Sie die Punkt-vor-Strich-Regeln berücksichtigen müssen?
- Nehmen Sie sich nun die letzten Ziffern der Zahlen vor. Diese verrechnen Sie so miteinander, wie es die Gleichung vorsieht. Dadurch wissen Sie, mit welcher Ziffer das Ergebnis enden muss.
- Jetzt können Sie die Antwortmöglichkeiten überprüfen. Die Vorschläge, die nicht mit der Ziffer enden, die Sie ausgerechnet haben, können Sie schon einmal ausschließen.
- Sind noch Antwortmöglichkeiten übrig, überschlagen Sie die Zahlen grob miteinander. Runden Sie dabei so auf und ab, dass Sie auf einfache und gerade Zahlen kommen.
- Nach dieser Rechnung kennen Sie die Größenordnung, in der sich das Ergebnis bewegen muss. Meist wird jetzt nur noch eine Lösung übrig bleiben.
Die eben beschriebenen Schritte funktionieren bei fast allen Schätzaufgaben. Zumal die Übungen, bei denen Sie Ergebnisse schätzen sollen, nur selten mehrere Rechenschritte vorsehen. Stattdessen sind die Gleichungen an sich eher kurz und einfach aufgebaut. Problematisch sind eher die großen oder krummen Zahlen. Lassen Sie sich davon also nicht beeindrucken.
Ein Tipp zu Wurzeln
Manchmal besteht eine Schätzaufgabe nicht aus einer Gleichung, sondern nur aus einer Wurzel. Um bei solchen Fragen die Ergebnisse zu schätzen, gehen Sie am besten von den Antwortmöglichkeiten aus.
Überschlagen Sie dazu die Lösungsvorschläge, indem Sie die jeweilige Zahl mit sich selbst multiplizieren. Dabei können Sie die Zahlen auch hier ruhig auf- oder abrunden. Ist eine Antwortmöglichkeit zum Beispiel 114, genügt es, wenn Sie 110 x 110 rechnen. Liegen die Zahlen in den Lösungsvorschlägen weit auseinander, reicht sogar, wenn Sie 100 x 100 rechnen. Danach gleichen Sie ab, welches Ihrer Ergebnisse der Zahl in der Wurzel am nächsten kommt.
Was hilft bei der Vorbereitung auf die Schätzaufgaben im Einstellungstest der Verwaltung?
Für die Aufgaben, bei denen es darum geht, Ergebnisse zu schätzen, gilt wie so oft die alte Weisheit, dass Übung den Meister macht. Wenn Sie erst im Auswahlverfahren das erste Mal auf solche Aufgaben treffen, kann es schwierig werden, auf die Schnelle einen Lösungsansatz zu entwickeln. Zumal im Einstellungstest erschwerend dazukommt, dass Sie für die Testfragen nicht viel Zeit haben. Oft ist pro Aufgabe kaum mehr als eine halbe Minute vorgesehen. Großartig überlegen, können Sie also nicht.
Deshalb sollten Sie im Vorfeld üben. Bearbeiten Sie Beispielaufgaben und Probetests. Dadurch machen Sie sich mit dem Aufgaben-Typ vertraut und kommen immer schneller dahinter, wie Sie bei den jeweiligen Gleichungen vorgehen müssen, um die Ergebnisse richtig zu schätzen. Wir haben für Ihr Testtraining Übungsbeispiele vorbereitet. Auch Tests auf anderen Internetseiten und Fachbücher helfen Ihnen dabei, Ihre mathematischen Fähigkeiten auf Vordermann zu bringen.
Im Alltag können Sie kleine Übungs-Einheiten einbauen, indem Sie regelmäßig im Kopf rechnen. Addieren Sie zum Beispiel beim Einkaufen die Preise. An der Kasse erfahren Sie dann, ob Sie richtig lagen.
Und noch ein letzter Tipp mit Blick auf das Ergebnisse-schätzen-Training: Wiederholen Sie das Einmaleins! Optimal ist, wenn Sie die Zahlenreihen bis 20 sicher beherrschen. Im Einstellungstest oder Assessment Center sparen Sie so sehr viel Zeit. Und das nicht nur bei den Schätzaufgaben, sondern auch bei vielen anderen Testfragen im Bereich Mathe und Logik.
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