
Zahlenfelder verbinden Mathe mit logischem Denken.
Im Verwaltungswesen müssen Sie einerseits in der Lage sein, Inhalte zu erfassen, Muster zu erkennen, Zusammenhänge herzustellen und Rückschlüsse zu ziehen. Andererseits sollten Sie mit Zahlen umgehen und rechnen können. Ein Aufgabentyp im Einstellungstest, der beides miteinander verknüpft, sind die Zahlenfelder. Sie heißen auch Zahlenmatrizen. Wir erklären, was es damit auf sich hat und wie Sie die Aufgaben lösen können.
Zahlenfelder im Einstellungstest für Verwaltungsfachangestellte | Mathe
Je nachdem, wo und wofür Sie sich bewerben, wird der Eignungstest etwas anders ablaufen. Denn jede Behörde nutzt ihr eigenes Auswahlverfahren. Außerdem berücksichtigt der Test die Anforderungen, die der Beruf mit sich bringt.
Bewerben Sie sich zum Beispiel für den technischen Verwaltungsdienst, wird der Einstellungstest andere inhaltliche Schwerpunkte setzen als die Eignungsprüfung für das Büromanagement in einem kommunalen Amt. Daneben macht es einen Unterschied, ob Sie sich um einen Ausbildungsplatz als Verwaltungsfachangestellter bewerben oder als erfahrener Verwaltungsfachwirt zum Assessment Center eingeladen sind.
Trotzdem ähneln sich die Eignungsauswahlverfahren. Der grobe Ablauf ist nämlich gleich und viele Aufgabenarten sind ganz typisch für Einstellungstests. Zu diesen klassischen Übungen gehören auch die Zahlenfelder. Sie schauen wir uns jetzt einmal näher an.
Zuerst etwas Hintergrundwissen zu Zahlenfeldern und Matrizen
Die Zahlenfelder im Einstellungstest für Verwaltungsfachangestellte gehören zu den sogenannten Progressiven Matrizen. Das Testverfahren geht auf den britischen Psychologen John C. Raven zurück. Er entwickelte den Matrizentest Ende der 1930er-Jahre. Ravens Matrizentest war der erste seiner Art und alle anderen Tests mit Matrizen, die später ausgearbeitet wurden, bauen auf diesem Standard auf.
Matrizen-Aufgaben zählen zu den sprachfreien Intelligenztests. Sie überprüfen weder sprachliche Fähigkeiten noch Allgemein- oder Fachwissen. Stattdessen stehen die kognitiven Fähigkeiten im Vordergrund.
Die Testfragen bestehen jeweils aus einer Matrix mit einem Muster aus Zahlen, Buchstaben, Figuren oder Symbolen. Hinter dem Muster verbirgt sich eine bestimmte Regel. Ihr Ziel ist, diese Regel zu durchschauen, damit Sie anschließend das fehlende Element ergänzen können.
Angeordnet ist das Muster in einem Feld, das sich wie eine Tabelle aus Reihen und Spalten zusammensetzt. Im Verwaltungstest sind es meist 3 x 3 Kästchen, manchmal auch 4 x 4 Kästchen. Dieser Anordnung verdanken die Fragen übrigens ihren Namen. Die Mathematik nennt ein tabellarisches Feld, in das Objekte eingefügt sind, nämlich eine Matrix. Matrizen ist die Mehrzahl von Matrix.
Im Einstellungstest der Verwaltung tauchen aber nicht nur echte Matrizen, also Figuren-, Buchstaben- oder Zahlenfelder auf. Stattdessen können die Objekte auch einfach nur in einer Reihe nebeneinander stehen.
Die Zahlenfelder im Einstellungstest
Die Zahlenfelder-Übungen im Beamtentest greifen das Prinzip von klassischen Matrizen auf. Bei einer Prüfungsaufgabe sehen Sie dafür Feld. Meistens besteht das Feld aus neun Kästchen, die in drei Reihen übereinander und drei Spalten nebeneinander angeordnet sind. Seltener kommen Felder mit 16 Kästchen zum Einsatz.
In den einzelnen Kästchen des Zahlenfeldes stehen Ziffern. Nur in einem Feld befindet sich keine Zahl. Dieses Kästchen ist entweder leer oder mit einem Fragezeichen gekennzeichnet. Sie müssen nun herausfinden, in welcher Beziehung die Zahlen zueinander stehen. Anschließend führen Sie die Regel in Gedanken weiter und ermitteln so die Ziffer, die das Zahlenfeld komplett macht.
Damit Sie es ein bisschen einfacher haben, befinden sich manchmal ein oder zwei Pfeile neben einem Zahlenfeld. Die Richtung der Pfeile zeigt an, ob Sie die waagerechten Reihen, die senkrechten Spalten oder beides betrachten und dabei von links nach rechts, von rechts nach links, von oben nach unten oder von unten nach oben vorgehen müssen.
Eine Beispielaufgabe zur Verdeutlichung
Das klingt jetzt ziemlich kompliziert. Um das Prinzip der Zahlenfelder anschaulicher zu machen, hier deshalb ein Beispiel:
Lösung: 14
Erklärung: Am Pfeil können Sie ablesen, dass Sie die senkrechten Spalten von oben nach unten betrachten müssen.
Wenn Sie sich nun die ersten beiden Kästchen vornehmen, stellen Sie fest, dass es zwei Möglichkeiten gibt. Um von der 4 auf die 12 zu kommen, können Sie nämlich entweder +8 oder x3 rechnen.
Weil das mittlere Kästchen der zweiten Spalte leer ist, überprüfen Sie Ihren Lösungsansatz mithilfe der dritten Spalte. Hier zeigt sich, dass Sie 8 addieren müssen, denn 9 + 8 = 17. Damit haben Sie schon herausgefunden, wie die fehlende Zahl lautet. Nämlich 14 (6 + 8 = 14).
Nun können Sie Ihre Lösung noch überprüfen, indem Sie das Zahlenfeld zu Ende durchrechnen. Gleichen Sie die Ziffern im mittleren und untersten Kästchen einer Spalte ab, kommen Sie auf 6 als Differenz (12 – 6 = 6; 17 – 6 = 11). Auch hier zeigt sich, dass Sie mit der 14 als Lösung richtig liegen, denn 14 – 6 = 8.
So gehen Sie bei den Zahlenfelder-Aufgaben im Auswahltest vor
Im Eignungstest für Verwaltungsfachangestellte können Ihnen Matrizen an mehreren Stellen begegnen. Felder mit Figuren, Symbolen oder Buchstaben tauchen gerne in dem Abschnitt auf, in dem es um das logische Denkvermögen geht.
Die Zahlenfelder hingegen sind oft in den Mathetest eingebettet. Das liegt schlichtweg daran, dass Sie bei den Zahlenfeldern rechnen müssen. Dabei nutzen Sie aber nur die Grundrechenarten. Andere Rechenarten wie die Zins- oder Prozentrechnung, das Bruchrechnen oder den Dreisatz brauchen Sie im Zusammenhang mit den Zahlenfeldern nicht.
Haben Sie ein Zahlenfeld vor sich, müssen Sie herausfinden, welche Beziehung zwischen den Ziffern besteht. Dazu schauen Sie sich die Kästchen Reihe für Reihe und Spalte für Spalte an:
- Sind die Zahlen gerade, ungerade oder gemischt?
- Werden die Zahlen größer oder kleiner?
- Wie groß sind die Abstände zwischen den Zahlen?
- Wiederholen sich einzelne Ziffern?
Liegen die Zahlen in zwei benachbarten Kästchen recht nah beieinander, deutet das darauf hin, dass Sie addieren oder subtrahieren müssen. Machen die Ziffern hingegen ziemlich große Sprünge, ist das ein Hinweis darauf, dass Sie multiplizieren oder dividieren sollten.
Achten Sie außerdem immer darauf, ob es Pfeile gibt. Sind Pfeile vorhanden, konzentrieren Sie sich nur auf die Richtung, in die die Pfeile zeigen. Verläuft über einem Zahlenfeld zum Beispiel ein waagerechter Pfeil von rechts nach links, kümmern Sie sich ausschließlich um die waagerechten Reihen und gehen diese von rechts nach links durch. Die senkrechten Spalten beachten Sie in diesem Fall nicht weiter.
Auswahlfragen oder offene Fragen
Die Übungen als solches können sowohl Auswahlfragen als auch offene Fragen sein. Bei offenen Fragen gibt es keine Antwortmöglichkeiten. Stattdessen müssen Sie die gesuchte Zahl selbst eintragen. Üblicher sind aber Auswahlfragen. Auswahlfragen werden auch als Multiple-Choice-Fragen bezeichnet. Sie sehen dabei mehrere Lösungsvorschläge und müssen daraus die richtige Antwort aussuchen.
Wenn Sie von den Lösungsvorschlägen ausgehen, wird es schwerer, die gesuchte Zahl aufzuspüren. Das liegt daran, dass die Antworten meist so gewählt sind, dass auf den ersten Blick alle richtig sein könnten. Und wenn Sie dann die einzelnen Antwortmöglichkeiten in das leere Feld einsetzen und versuchen, das Schema zu durchschauen, müssen Sie viel mehr Rechnungen durchführen.
Schneller und weniger verwirrend ist deshalb, wenn Sie vom Zahlenfeld ausgehen und Ihr Ergebnis anschließend mit den möglichen Lösungen abgleichen.
Die Vorbereitung auf die Zahlenfelder im Eignungstest für Verwaltungsfachangestellte
Am besten und effektivsten können Sie sich auf die Zahlenfelder vorbereiten, indem Sie mit Beispielaufgaben üben. Denn es nutzt Ihnen wenig, wenn Sie zwar wissen, worum es bei den Testfragen geht, Sie den Aufbau der Matrix aber nicht durchschauen.
Gerade am Anfang wird es vermutlich eine Weile dauern, bis Sie das Prinzip hinter einem Zahlenfeld erkannt haben. Doch je mehr Zahlenfelder Sie bearbeitet haben, desto schneller werden Sie auf die gesuchte Lösung kommen. Denn letztlich sind solche Aufgaben reine Übungssache. Ein gezieltes Testtraining zahlt sich hier deshalb wirklich aus und führt außerdem sehr schnell zu nachhaltigen Fortschritten.
Befassen Sie sich mit Zahlenfeldern, trainieren Sie nebenbei auch gleich für die Buchstaben- und Figurenfelder. Diese Matrizen sind im Einstellungstest ebenfalls vertreten. Zwar müssen Sie dort nicht rechnen, aber die Vorgehensweise beim Lösen ist gleich.
Das Zahlenfelder-Training schult außerdem Ihre Kenntnisse im Umgang mit den Grundrechenarten. Das wird Ihnen bei vielen anderen Aufgaben und Übungen im Auswahlverfahren zugutekommen.
Ein weiterer Aspekt ist, dass Sie sich durch die Übungsaufgaben an die Prüfungssituation gewöhnen. Im Eignungstest werden Sie für die Zahlenfelder kaum mehr als eine Minute pro Aufgabe haben. Klar ist es dann ein Vorteil, wenn Sie nicht großartig grübeln müssen, sondern die Testfragen zügig erledigen können.
Doch trotz allem:
Die Zahlenmatrizen müssen Ihnen keine Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Es gibt keinen eigenständigen Zahlenfelder-Test. Die Übungen sind vielmehr ein paar Aufgaben im Logik- oder Mathetest und machen insgesamt nur einen kleinen Anteil vom ganzen Eignungstest aus.
Allein diese wenigen Übungen werden deshalb nicht darüber entscheiden, ob Sie den Test bestehen oder ob nicht. Aber die Zahlenfelder können Ihnen wichtige Punkte einbringen. Zumal es als Verwaltungsfachangestellter oder Verwaltungswirt im öffentlichen Dienst zum Tagesgeschäft gehört, zu rechnen und logisch zu denken. Daher sollten die Chance nutzen und anhand der Zahlenfelder-Aufgaben zeigen, dass Sie beides können.
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