
Im Einstellungstest für die Verwaltung steht auch Ihr Orientierungsvermögen auf dem Prüfstand.
Als Verwaltungsfachangestellter, Verwaltungsfachwirt oder Diplomverwaltungswirt gehört der Umgang mit Schriftstücken verschiedenster Art zum Tagesgeschäft. Allerdings handelt es sich dabei zum Beispiel um Formulare, Akten, Bescheide oder Gesetzestexte. Mit fiktiven Straßenplänen, Labyrinthen oder Zahlenrätseln haben Sie im Beruf eher nicht zu tun. Trotzdem können Aufgaben mit solchen Inhalten im Einstellungstest für Verwaltungsfachangestellte drankommen. Warum das so ist und wieso im Büromanagement überhaupt Orientierungsvermögen gefragt ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Orientierungsvermögen – Einstellungstest Verwaltungsfachangestellte
Auch wenn Eignungsauswahlverfahren im öffentlichen Dienst üblich sind und die Tests auf standardisierten Verfahren beruhen, gibt es keinen einheitlichen Einstellungstest. Vielmehr setzt jede Behörde ihren eigenen Auswahltest ein, der zudem immer die Tätigkeit im Verwaltungswesen berücksichtigt, die Sie anstreben.
Doch allzu groß sind die Unterschiede nicht. Denn das Ziel ist gleich: Das Auswahlverfahren soll Ihre Eignung für den Verwaltungsdienst ermitteln und beurteilen.
Um diese Erkenntnisse zu gewinnen, enthält der Einstellungstest Fragen und Aufgaben aus verschiedenen Bereichen. Im Mittelpunkt stehen dabei solche Kenntnisse und Fähigkeiten, die zu den grundlegenden Anforderungen gehören und im Beruf unverzichtbar sind.
Es geht also weniger um besonderes Fachwissen, sondern hauptsächlich um allgemeine Grundlagen. Deutsch und Mathe, logisches Denken oder Konzentrationsfähigkeit sind deshalb typische Testfelder. Doch auch das Orientierungsvermögen ist eine gängige Kategorie im Eignungstest für Verwaltungsfachangestellte. Und dieses Thema schauen wir uns jetzt einmal näher an.
Was ist mit Orientierungsvermögen gemeint?
Das Wahrnehmen, Erkennen, Verarbeiten, sich Merken und Nutzen von Informationen zählt zu den sogenannten kognitiven Fähigkeiten. Vereinfacht erklärt, beschreibt die Koginition somit das Denken im Allgemeinen. Die Orientierung wiederum ist eine dieser Fähigkeiten.
Dabei ist die Orientierung zum einen mit dem visuellen Denken verknüpft. Denn damit Sie sich orientieren können, müssen Sie visuelle Informationen aufnehmen, auswerten und weiterdenken können. Zum anderen hängt die Orientierung mit dem räumlichen Verständnis zusammen. Das räumliche Verständnis meint die Fähigkeit, real oder in Gedanken im Raum zu agieren.
Wenn Sie zum Beispiel auf einer Straßenkarte nach dem kürzesten Weg suchen, auf dem Lageplan in einem Gebäude Ihren Standort ermitteln oder einem Familienmitglied am Telefon erklären, wo in der Wohnung Sie Ihren Geldbeutel haben liegen lassen, greifen Sie auf Ihr Orientierungsvermögen zurück.
Aus wissenschaftlicher Sicht umfasst das Orientierungsvermögen mehrere Teilbereiche. Dazu gehören die zeitliche Wahrnehmung, die räumliche Orientierung und das Bewusstsein über die eigene Person inklusive des Umfelds. So komplex ist das Thema im Einstellungstest aber gar nicht angelegt. Die Aufgaben und Übungen in der Eignungsprüfung zielen in erster Linie darauf ab, wie gut Sie Informationen erfassen und verarbeiten können.
Wie prüft der Einstellungstest Orientierungsvermögen?
Arbeiten Sie in der öffentlichen Verwaltung, sind Sie Ansprechpartner für Bürger und Unternehmen. Sie klären Anliegen, beraten und unterstützen bei behördlichen Angelegenheiten.
Außerdem sind Sie für die Sachbearbeitung und allgemeine Büroarbeiten zuständig. So erstellen Sie zum Beispiel Bescheide, führen Akten, wirken an Finanzplänen mit, setzen Verordnungen um und beschaffen Material. Bei all diesen Tätigkeiten haben Sie mit verschiedensten Daten und Fakten, Informationen, Richtlinien, Vorschriften und Gesetzen zu tun.
Damit Sie Ihre Aufgaben erledigen können, sollten Sie in der Lage sein, sich zügig einen Überblick über die Sachlage zu verschaffen. Sie sollten die relevanten Daten erfassen, Zusammenhänge herstellen und richtig schlussfolgern können, um auf dieser Basis Entscheidungen zu treffen. Dazu gehört auch, dass Sie bereits bekannte Informationen abrufen, übertragen und anwenden können.
Gleichzeitig ist eine aufmerksame Vorgehensweise gefragt. Selbst bei größeren Datenmengen, unter Zeitdruck oder bei einfachen Routinearbeiten dürfen Ihnen keine Flüchtigkeitsfehler unterlaufen. Falsch erfasste Angaben oder Informationen können schließlich weitreichende Konsequenzen haben. Andererseits können Sie nicht jede Information fünfmal überprüfen oder sich wegen jeder Kleinigkeit rückversichern. Sonst kämen Sie nicht vorwärts.
Die Fragen und Aufgaben aus der Kategorie Orientierungsvermögen im Eignungstest setzen an diesem Punkt an. Sie prüfen, wie gut Sie visuelle Inhalte erfassen und verarbeiten können. Dazu kann der Test auf verschiedene Aufgabentypen zurückgreifen:
Stadtplan-Test
Ausgangspunkt für den Stadtplan-Test ist ein Stadtplan. Er gehört meist nicht zu einem bekannten Ort, sondern ist frei erfunden. Teilweise ähnelt die Grafik einem echten Stadtplan, manchmal ist die Grafik eher eine einfache, abstrakte Skizze. Der Plan enthält verschiedene Angaben. Das können Straßennamen, Gebäude, Sehenswürdigkeiten oder Symbole sein, die für bestimmte Einrichtungen stehen.
Sie haben dann ein paar Minuten lang Zeit, um sich den Stadtplan gut einzuprägen. Notieren dürfen Sie sich nichts.
Nach Ablauf der Zeit wird die Grafik ausgeblendet. Oft geht es dann erst einmal mit anderen Testfragen weiter. Wird der Stadtplan-Test fortgesetzt, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder Sie sehen die Grafik erneut, dieses Mal aber leer. Ihre Aufgabe ist dann, die fehlenden Straßennamen, Gebäude und Einrichtungen an der richtigen Stelle einzutragen.
Oder Sie müssen Fragen zum Stadtplan beantworten. So wird zum Beispiel abgefragt, in welcher Straße sich eine bestimmte Einrichtung befindet, welche Gebäude nebeneinander liegen oder welchen beiden Straßen sich kreuzen. Dabei werden die Fragen üblicherweise als Auswahlfragen gestellt. Sie müssen also keine Antworten formulieren, sondern können aus mehreren Lösungsvorschlägen auswählen.
Wege merken
In eine ähnliche Richtung wie der Stadtplan-Test gehen Aufgaben, bei denen Sie sich Wege einprägen sollen. Dazu sehen Sie wieder einen Straßenplan. Außerdem beschreibt die Aufgabenstellung eine Strecke, die an einem Punkt beginnt, über eine oder mehrere Stationen führt und an einer anderen Einrichtung endet. Die beschriebene Strecke ist auch im Straßenplan eingezeichnet.
Nach einer kurzen Einprägezeit wird der Plan wieder eingeblendet. Sie müssen nun die Wegstrecke, die vorher beschrieben war und die Sie sich einprägen sollten, in den Straßenplan einzeichnen.
Eine Abwandlung der Aufgaben besteht darin, dass Sie keinen Straßenplan, sondern eine abstrakte Skizze sehen. Die Skizze enthält zum Beispiel geometrische Formen, zwischen denen eine Route verläuft. Diese Route müssen Sie sich merken und später in die Skizze eintragen.
Labyrinthe
Ein weiterer Test für Ihr Orientierungsvermögen können Aufgaben mit Labyrinthen sein. Die Basis für diese Übungen sind Grafiken, die jeweils ein klassisches Labyrinth zeigen. Jedes Labyrinth hat einen Eingang und mehrere Ausgänge. Sie müssen den Weg am markierten Eingang beginnen und nachvollziehen, zu welchem Ausgang dieser Weg führt.
Zahlen verbinden
Daneben können im Verwaltungstest Aufgaben vorkommen, die Sie vielleicht aus Ihrer Schulzeit oder aus Rätselheften kennen. Es geht dabei darum, Zahlen miteinander zu verbinden.
Für eine Aufgabe sehen Sie ein Feld, in dem wild verstreut Zahlen angeordnet sind. Diese Zahlen müssen Sie dann in der richtigen Reihenfolge verbinden. Sie beginnen also bei der 1, ziehen einen Strich zur 2, setzen die Linie zur 3 fort und immer so weiter.
Es kann sein, dass am Ende eine Figur herauskommt. Doch genauso ist ein abstraktes Gebilde aus Linien möglich. Denn bei den Aufgaben geht es nicht ums Zeichnen, sondern darum, dass Sie sich möglichst schnell in dem Zahlenfeld zurechtfinden.
Eine Abwandlung ist, dass Sie eine Tabelle mit Zahlen sehen. Auch hier müssen Sie die Zahlen finden und nacheinander anklicken. Dabei läuft die Zeit mit und das Ziel ist, so viele Zahlen wie möglich zu finden.
Wie kann eine Vorbereitung auf die Testfragen zum Orientierungsvermögen aussehen?
Die Aufgaben zum Orientierungsvermögen im Beamtentest wollen feststellen, ob Sie visuelle Inhalte zügig erfassen und damit arbeiten können. Die Inhalte der Übungen wie Stadtpläne, Skizzen, Labyrinthe oder Zahlenfelder sind dabei nur Mittel zum Zweck.
Es geht nicht darum, ob Sie zum Beispiel eine Straßenkarte lesen können. Entscheidend ist, ob Sie die Angaben darauf überblicken, sich zurechtfinden und etwas mit den Informationen anfangen können. Und diese Fähigkeit brauchen Sie genauso, wenn Sie als Verwaltungsfachangestellter oder Verwaltungswirt ein Antragsformular oder die Akte zu einem Verwaltungsvorgang vor sich haben.
Im alltäglichen Leben kommt Ihnen ein geschulter Orientierungssinn natürlich auch zugute. Es lohnt sich also, an Ihrem Orientierungsvermögen zu arbeiten, nicht nur mit Blick auf den Einstellungstest oder das Assessment-Center.
Als gezieltes Testtraining sind Übungsaufgaben am besten geeignet. Denn durch Fragen und Übungen, die so auch im Verwaltungstest drankommen, lernen Sie die verschiedenen Aufgabenarten kennen. Sie machen sich mit den gängigen Aufgabentypen vertraut und verstehen, worum es dabei geht. Im Test müssen Sie so nicht mehr großartig überlegen, was gemeint sein könnte.
Durch das Üben mit Beispielaufgaben können Sie außerdem die Lösungsmethode entwickeln, die Ihnen am besten liegt. Und mit jeder Lerneinheit gewinnen Sie mehr Routine. So werden Sie nicht nur schneller, sondern auch zunehmend sicherer.
Im Unterschied zu reinen Wissensgebieten, bei denen sich klassisches Lernen auszahlt, können Sie Ihr Orientierungsvermögen zudem ruhig spielerisch schulen. Fehlersuchbilder und Wimmelbildspiele zum Beispiel sind ein gutes Training für die Beobachtungsgabe.
Labyrinthe und Rätsel in Zeitungen, Zeitschriften und Malbüchern, bei denen Sie Zahlen verbinden, simulieren Testfragen. Puzzle und Spiele wie „Memory“ fördern Ihre Fähigkeit, Formen zu erkennen und sich die Position von Objekten einzuprägen. So bringen Sie unterhaltsame Abwechslung in Ihre Vorbereitung auf den Einstellungstest.
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