Der Einstellungstest möchte Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten ermitteln. Er will herausfinden, in welchen Bereichen Sie gut sind und welche Themen Ihnen weniger liegen. Im Ergebnis soll der Auswahltest einschätzen, ob Sie das Potenzial haben, um erfolgreich als Verwaltungsfachangestellter oder Verwaltungswirt zu arbeiten. Damit ein umfangreiches Bild entsteht, stellt der Test Fragen und Aufgaben aus verschiedenen Gebieten. Neben Deutsch und Mathe sind das zum Beispiel Allgemeinwissen und logisches Denken. Und auch Ihre Merkfähigkeit steht auf dem Prüfstand. Dazu kann der Verwaltungstest vorsehen, dass Sie sich Listen merken und später Fragen dazu beantworten.
Listen merken – Merkfähigkeitstest für Verwaltungsfachangestellte
Den einen Eignungstest für Verwaltungsfachangestellte gibt es nicht. Denn die Anforderungen an Bewerber unterscheiden sich je nach Einsatzbereich und Position voneinander. In einer Gemeindeverwaltung fallen beispielsweise Englischkenntnisse weniger ins Gewicht als bei einer EU-Behörde.
Doch auch wenn der öffentliche Dienst verschiedene Testverfahren und Assessment-Center einsetzt, ist das Ziel gleich. Die Behörden möchten sich ein Bild davon machen, ob Sie die grundsätzlichen Kompetenzen mitbringen, die Sie als Verwaltungsfachangestellter oder Verwaltungsfachwirt brauchen. Zu diesen Grundlagen gehört unter anderem die Fähigkeit, sich Inhalte aus Listen zu merken. Warum das so ist und wie der Beamtentest Ihre Merkfähigkeit prüft, erklären wir in diesem Beitrag.
Listen merken im Einstellungstest: Was steckt hinter diesen Aufgaben?
Egal, ob es um Anträge, Bescheide, Akten, Rechnungen, Haushaltspläne oder Auskünfte geht: Die alltäglichen Vorgänge in der Verwaltung erfordern, dass Sie sich einen Überblick über den Sachverhalt verschaffen. Diese Informationen brauchen Sie, damit Sie die Angelegenheit weiter bearbeiten und Entscheidungen treffen können.
Doch genauso müssen Sie berücksichtigen, welche Gesetze oder Vorschriften bei der jeweiligen Angelegenheit greifen. Auch Fälle mit vergleichbaren Sachverhalten können relevant sein. Für Sie heißt das, dass Sie Ihr vorhandenes Wissen mit den neuen Angaben verbinden und in der aktuellen Situation anwenden müssen.
Außerdem sollten Sie in der Lage sein, sich Inhalte zu merken. Denn weder in der Ausbildung noch im Tagesgeschäft werden Sie vorankommen, wenn Sie jede Kleinigkeit nachlesen und bei jedem Sachverhalt praktisch bei Null anfangen müssen.
Dabei muss die Fähigkeit, Daten und Angaben zu erfassen, sich einzuprägen und bei Bedarf abzurufen, immer gegeben sein. Zeit- und Leistungsdruck, Anspannung oder ungewöhnliche Situationen sollten Sie genauso wenig ablenken wie Routine.
Im Verwaltungsdienst und im Büromanagement kann es durch Fristen, Termine oder den Publikumsverkehr schließlich auch hektisch werden. Andersherum sollten Ihnen an ruhigen Tagen und bei Standardaufgaben ebenfalls keine Fehler unterlaufen.
Die Testfragen in der Eignungsprüfung, die sich mit der Merkfähigkeit befassen, setzen an diesem Punkt an. Sie wollen überprüfen, wie gut Sie Informationen abspeichern können. Dabei sind verschiedene Aufgabentypen möglich. So müssen Sie sich mal Lebensläufe einprägen und mal Fotos auswerten. Manchmal sollen Sie sich Texte merken, in anderen Fällen geht es um Stadtpläne oder Symbole und Figuren. Und eine weitere Variante sind eben die Listen-merken-Übungen.
Wie laufen die Aufgaben zum Listen merken im Test ab?
Wenn im Eignungstest Listen auftauchen, die Sie sich merken sollen, ist in erster Linie Ihr Kurzzeitgedächtnis gefragt. Denn Sie haben eine Liste vor sich, die Sie sich innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters einprägen müssen. Ist die Zeit abgelaufen, wird die Liste wieder ausgeblendet. Dann lösen Sie Aufgaben, die sich auf die Liste beziehen. Sowohl was die Listen als auch was die Fragen angeht, sind dabei verschiedene Varianten möglich.
Listen mit Zahlen
Eine Variante ist, dass die Liste aus Zahlen besteht. Bei den Zahlen kann es sich um beliebige Ziffernabfolgen oder Zahlenpaare handeln. Nachdem Sie kurz Zeit hatten, um sich die Ziffern zu merken, kann Ihre Aufgabe darin bestehen, möglichst viele Zahlen aus der Liste aus dem Gedächtnis heraus aufzuschreiben.
Eine Abwandlung davon ist, dass eine zweite Liste eingeblendet wird. Hier müssen Sie dann die Zahlen wiederfinden und markieren, die in der ursprünglichen Liste standen.
Bei Zahlenpaaren ist es so, dass Sie sich zunächst die Kombinationen einprägen. Für die Testfrage sehen Sie eine Liste mit verschiedenen Vorschlägen für den zweiten Partner. Aus diesen Vorschlägen müssen Sie den richtigen Partner auswählen. Sie müssen die Paare also wieder so zusammenstellen, wie Sie in der Liste aufgeführt waren, die Sie sich gemerkt haben.
Anstelle von Zahlenpaaren kann diese Übung auch aus Zahlen-Buchstaben-Kombinationen bestehen. Und damit Sie sich das Ganze besser vorstellen können, zeigen wir Ihnen ein Beispiel:
Prägen Sie sich die folgenden Paare ein. Dafür haben Sie zwei Minuten Zeit.
2495 – MAIH 9176 – LPAM 5501 – WYLI 6382 – JTVE 7096 – FOQL
Unterstreichen Sie bitte die richtigen Zahlen-Buchstaben-Paare!
2495 – LAPO – KLPA – MAIH – OART
9176 – LPAM – WAPO – NBYX – QPBT
5501 – WISP – JOLQ – UBWL – WYLI
6382 – SDOT – JTVE – SLPK – TXIY
7096 – PTAR – EMNI – FOQL – YQFO
Lösung:
2495 – LAPO – KLPA – MAIH – OART
9176 – LPAM – WAPO – NBYX – QPBT
5501 – WISP – JOLQ – UBWL – WYLI
6382 – SDOT – JTVE – SLPK – TXIY
7096 – PTAR – EMNI – FOQL – YQFO
Listen mit Wörtern
Wörterlisten basieren auf dem gleichen Prinzip wie die Listen mit Zahlen. Nur führen die Listen eben anstelle von Ziffern Wörter auf. Auch bei Listen mit Wörtern haben Sie etwas Zeit, um sich die einzelnen Begriffe zu merken. Danach kann Sie die Aufgabenstellung dazu auffordern, so viele Wörter wie möglich aufzuschreiben oder Begriffe aus der Liste in einer zweiten, längeren Liste zu markieren.
Eine weitere Variante ist, dass Ihnen Fragen zu der Wörterliste gestellt werden. Die Fragen können zum Beispiel verschiedene Wörter nennen und Sie müssen entscheiden, welcher Begriff davon in der Liste enthalten war oder andersherum welcher nicht. Genauso ist denkbar, dass Sie das Wort aus der Liste nennen sollen, das in eine bestimmte Gruppe gehört (zum Beispiel ein Name, ein Land oder eine Pflanze) oder den genannten Anfangsbuchstaben hat.
Ist es möglich, die Merkfähigkeit zu trainieren?
Alle Aufgaben im Beamtentest, bei denen Sie sich Listen oder andere Inhalte merken sollen, zielen auf Ihr Erinnerungsvermögen ab. Zettel und Stift müssen Sie dabei zur Seite legen, denn Notizen dürfen Sie sich keine machen. Deshalb bleibt Ihnen eigentlich nicht viel anderes übrig, als die Zahlen oder Wörter auf die Schnelle auswendig zu lernen.
Dazu kommt, dass manche Auswahlverfahren noch eine weitere Schwierigkeit eingebaut haben, indem sie die Aufgaben auseinanderziehen. Statt sich die Listen zu merken und direkt im Anschluss daran die Fragen dazu zu beantworten, bearbeiten Sie dann zunächst andere Übungen. Dabei kann es sich um Aufgaben zur Merkfähigkeit, aber genauso auch um Testfragen aus einem komplett anderen Themengebiet handeln. Erst danach sind wieder die Listen an der Reihe.
Die Idee dahinter ist, den Alltag im Verwaltungswesen zu imitieren. Schließlich kommt es immer wieder vor, dass Sie eine Angelegenheit erst zu einem späteren Zeitpunkt weiter bearbeiten können. Genauso sollten Sie sich Inhalte von typischen Vorgängen ins Gedächtnis rufen können. Und auch während der Ausbildung lernen Sie Dinge, die Sie nicht gleich brauchen.
Doch die gute Nachricht ist, dass Sie die Gedächtnisleistung durch etwas Üben nachhaltig verbessern können. Als Vorbereitung auf den Einstellungstest für Verwaltungsfachangestellte können Sie dabei zu folgenden Hilfsmitteln greifen:
Beispielaufgaben
Übungsaufgaben, die so auch im Eignungsauswahlverfahren vorkommen, sind das effektivste Testtraining. Auf diese Weise machen Sie sich nämlich mit den verschiedenen Aufgabenarten vertraut. So können Sie einschätzen, was beim Test auf Sie zukommt.
Außerdem entwickeln Sie ein Gefühl dafür, wie viel Zeit Sie haben, um sich die Listen zu merken und die Fragen dazu zu beantworten. Mit diesem Wissen können Sie Ihre Methode finden, um sich die Inhalte zügig und sicher einzuprägen.
Haben Sie ein paar Beispielaufgaben durchgearbeitet, werden Sie bemerken, dass Sie immer schneller und besser werden. Das liegt an dem Lerneffekt, der sich durch ein gezieltes Training einstellt. Denn das Erinnerungsvermögen ist eine Fähigkeit, die Sie ausbauen können.
Mnemotechniken
Jeder Mensch lernt anders. Deshalb gibt es kein Geheimrezept, um sich Listen so zu merken, dass Sie sich die Inhalte schnell einprägen und später auch wieder abrufen können. Vielmehr müssen Sie den Weg finden, der bei Ihnen am besten funktioniert.
Hilfreich kann dabei sein, wenn Sie sich mit Mnemotechniken beschäftigen. Eine Technik basiert zum Beispiel auf dem Prinzip, dass Sie aus Wörtern Sätze oder Geschichten bauen. Weil die Begriffe dadurch einen Zusammenhang bekommen, sind Sie einprägsamer als einzelne Wörter, die nichts miteinander zu tun haben.
Eine andere Technik ist, aus den Anfangsbuchstaben von Begriffen ein neues Wort zu bilden. Reihen Sie die Anfangsbuchstaben aneinander, entsteht oft ein Wort, das so seltsam klingt, dass es haften bleibt.
Bei Zahlen kann es helfen, wenn Sie Zweiergruppen bilden. Paare prägen sich häufig besser ein als einzelne Ziffern. Vielleicht können Sie die Zahlen auch mit Daten von historischen Ereignissen oder persönlichen Erlebnissen verknüpfen und sich auf diese Weise Eselsbrücken bauen.
Aber genauso ist natürlich möglich, dass Sie sich die Listen am besten merken können, wenn Sie diese wie früher Gedichte in der Schule einfach auswendig lernen.
Gedächtnisspiele
Als Training fürs Listen merken sind auch Spiele wie „Ich packe meinen Koffer“ oder „Memory“ bestens geeignet. Denn hier geht es genauso wie in den Aufgaben im Einstellungstest der Verwaltung darum, dass Sie sich Inhalte einprägen. Und eine schöne Abwechslung, die das Lernen auflockert, sind solche Spiele noch dazu.
Im Alltag können Sie ebenfalls immer mal wieder kleine Übungen einstreuen. So zum Beispiel, indem Sie sich für den nächsten Einkauf keinen Zettel schreiben, sondern sich die Liste merken. Oder indem Sie bei Telefonaten die Nummern aus dem Gedächtnis wählen statt das Telefonbuch aufzurufen.
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