Sich einen Überblick verschaffen, die wesentlichen Informationen herausfiltern und erfassen, einen Zusammenhang herstellen, logisch weiterdenken und die richtigen Schlüsse ziehen: Diese Fähigkeiten brauchen Verwaltungsfachangestellte. Denn sie schaffen die Grundlage, um Entscheidungen zu treffen und Problemlösungen zu finden. Der Verwaltungstest enthält verschiedene Aufgaben und Übungen aus dem Bereich Logik. Darunter sind auch Testfragen, die eine logische Analyse von Aussagen erfordern.
Logische Analyse – Einstellungstest Verwaltungsfachangestellte | Logik
Logisches Denken ist im Alltag genauso gefragt wie im Beruf. Denn wenn es Ihnen nicht gelingt, Sachverhalte zu erkennen, einzuordnen und daraus die nächsten Schritte abzuleiten, kommen Sie nicht weiter.
Speziell im Verwaltungsdienst ist das logische Denken aber besonders wichtig. Schließlich müssen Sie hier verschiedenste Daten erfassen, mit anderen Informationen verknüpfen, Vorschriften anwenden und das Ganze dann auf den jeweiligen Verwaltungsvorgang übertragen. Kein Wunder also, dass der Logiktest ein fester Bestandteil vom Einstellungstest für Verwaltungsfachangestellte ist.
Dabei sind die Aufgaben zum logischen Denken vielfältig. Matrizen, Zahlenreihen, Analogien, Sprachsysteme oder Flussdiagramme sind ein paar Beispiele. Außerdem gibt es da noch die logische Analyse samt Schlussfolgerungen daraus. Diese Übungen schauen wir uns jetzt einmal genauer an.
Logische Analyse und Schlussfolgerungen – was ist damit gemeint?
Stellen Sie sich folgende Situation vor: Beim Bummel durch die Stadt sehen Sie einen guten Bekannten mit einer Frau, die Sie nicht kennen. Beide wirken sehr vertraut, lachen und nehmen sich immer mal wieder in den Arm. Weil Sie wissen, dass Ihr Bekannter Single war und kürzlich jemanden kennengelernt hat, folgern Sie, dass die Frau die neue Partnerin Ihres Bekannten ist.
Diese Analyse scheint logisch und basiert auf den Informationen, die haben. Doch ist Ihr Rückschluss wirklich richtig? Könnte die Frau nicht auch einfach nur eine Freundin sein? Oder vielleicht eine Verwandte? Oder eine Arbeitskollegin, mit der sich Ihr Bekannter gut versteht?
Bei Schlussfolgerungen nutzen Sie vorhandene Informationen, um sich einen neuen Sachverhalt zu erschließen. Dazu analysieren Sie die aktuelle Situation und verknüpfen sie mit bekannten Inhalten. Im Beispiel eben würde Ihr Wissen einfließen, dass Ihr Bekannter seit kurzem kein Single mehr ist.
Solche Schlussfolgerungen sind auch im Berufsalltag als Verwaltungsfachangestellter oder Verwaltungswirt an der Tagesordnung. So zum Beispiel, wenn ein Bürger einen Antrag stellt. Dann müssen Sie zunächst das Anliegen erfassen. Anschließend müssen Sie überlegen, welche Leistungen für den Bürger in Frage kommen und welche Vorschriften dabei anzuwenden sind. Danach können Sie entscheiden, ob der Antrag bewilligt werden kann oder ob nicht.
Kleiner Exkurs: In welchen Formen gibt es die logische Analyse?
Im Zusammenhang mit logischen Analysen als Basis für Schlussfolgerungen werden vor allem drei Formen voneinander unterschieden. Diese sind die Induktion, die Deduktion und die Abduktion.
Induktion
Das Wort Induktion leitet sich von der lateinischen Vokabel für hineinführen ab. Bei dieser Form des Schlussfolgerns gehen Sie von einem Einzelfall aus und leiten daraus eine allgemeine Regel ab. Der Weg führt also vom Kleinen oder Besonderen zum Großen oder Ganzen. Aus diesem Grund wird bei der Induktion auch von einer Verallgemeinerung, einer Konsequenz oder einer Ableitung gesprochen.
Beispiel
- Einzelfall: Es regnet und stürmt.
- Ergebnis: Es ist Herbst.
- induktive Folgerung: Im Herbst regnet und stürmt es immer.
Bei der Induktion besteht die Gefahr, etwas übers Ziel hinauszuschießen. So kann es zwar sein, dass es im Herbst Tage gibt, an denen es regnet und stürmt. Aber genauso ist möglich, dass die Sonne scheint und das Wetter gut ist. Die Verallgemeinerung, dass der Herbst immer von Regen und Stürmen geprägt ist, wäre demnach falsch.
Deduktion
Die Bezeichnung Deduktion geht auf das lateinische Wort für herab- oder fortführen zurück. Im Unterschied zur Induktion setzt die Deduktion an einer allgemeinen Aussage, Regel oder Theorie an und leitet daraus eine Folge für den Einzelfall ab. Sie nutzen also bekannte und gültige Informationen, um daraus eine Schlussfolgerung für den aktuellen Sachverhalt zu ziehen.
Beispiel
- Regel: Es ist Herbst.
- Einzelfall: Es regnet und stürmt.
- deduktive Folgerung: Im Herbst kann es regnen und stürmen.
Abduktion
Die dritte Form ist die Abduktion, die auf die lateinische Vokabel für wegführen zurückgeht. Bei der Abduktion gehen Sie von einem Ergebnis aus und leiten davon sowohl die Regel als auch den Einzelfall ab.
Beispiel
- Ergebnis: Im Büro verschwinden täglich mehrere Kugelschreiber.
- Regel: Ein Kollege sammelt in seiner Freizeit Stifte aller Art.
- abduktive Folgerung: Der Kollege entwendet die Stifte im Büro.
Eine abduktive Schlussfolgerung lässt sich nicht mit formaler Logik begründen. Denn die Basis bildet keine logische Analyse. Stattdessen ist die Schlussfolgerung eine mögliche Erklärung, die sich statt auf Fakten eher auf Spekulationen stützt. Ob die Schlussfolgerung stimmt und über den konkreten Fall hinaus gültig ist, muss deshalb genau überprüft werden.
Wie sehen die Aufgaben zur logischen Analyse im Einstellungstest aus?
Im Eignungstest für Verwaltungsfachangestellte gehören Aufgaben rund um Schlussfolgerungen zu den echten Klassikern. Denn im Verwaltungswesen kommt es regelmäßig vor, dass Sie Informationen, Daten und Fakten logisch analysieren und daraus die nächsten Schritte ableiten müssen.
Die Fragen im Test haben zwar inhaltlich wenig mit der Verwaltung und dem Büromanagement zu tun. Aber darum geht es auch nicht. Und die Aufgaben zielen auch nicht darauf ab, Ihre Kenntnisse zu wissenschaftlichen Ansätzen für schlussfolgerndes Denken zu überprüfen.
Die Übungen wollen letztlich nur ermitteln, ob Sie Sachverhalte erfassen, eine logische Analyse durchführen und die richtigen Schlüsse daraus ziehen können. Dabei können die Testfragen in verschiedenen Varianten auftauchen:
Stimmt oder stimmt nicht
Bei diesen Aufgaben nennt Ihnen die Fragestellung mehrere Aussagen. Außerdem wird aus den genannten Aussagen eine Schlussfolgerung gezogen und eine Behauptung aufgestellt. Sie müssen daraufhin überprüfen, ob die Behauptung richtig ist oder ob nicht.
Beispiel
„Die Straße wird nass, wenn es regnet. Die Straße ist trocken. Folglich hat es geregnet, wenn die Straße nass ist.“ Stimmt die Behauptung?
a) stimmt
b) stimmt nicht
Lösung: b
Erklärung: Die Aufgabe basiert auf einer klassischen Form der Schlussfolgerung. Demnach ist es so, dass wenn eine Bedingung gilt (wenn es regnet), auch die andere Bedingung (die Straße wird nass) gilt. Gilt andersherum eine Bedingung nicht (die Straße ist nicht nass, sondern trocken), trifft auch die andere Bedingung nicht zu.
Trotzdem können Sie nicht die Schlussfolgerung ziehen, dass die Straße nur dann nass sein kann, wenn es geregnet hat. Wenn eine Bedingung gilt (die Straße ist nass), muss nämlich nicht zwangsläufig auch die andere Bedingung (es hat geregnet) zutreffen. Dass die Straße nass ist, kann schließlich auch andere Gründe haben, zum Beispiel, dass jemand beim Gießen seines Gartens Wasser auf die Straße gespritzt hat.
Logische Schlussfolgerung
Eine andere Variante im Einstellungstest sind Aufgaben, bei denen die Fragestellung Aussagen nennt. Die Antwortmöglichkeiten führen Vorschläge für Schlussfolgerungen aus den Aussagen auf. Sie müssen entscheiden, welche Schlussfolgerung davon zutrifft.
Beispiel
„Wenn Lisa die Schule beendet hat, beginnt sie eine Ausbildung im öffentlichen Dienst. Wenn Lisa ihre Ausbildung beginnt, kauft sie sich einen Computer. Lisa hat keinen Computer. Folglich …“
a) hat Lisa die Schule beendet.
b) hat Lisa die Schule nicht beendet.
c) macht Lisa eine Ausbildung im öffentlichen Dienst.
d) hat Lisa die Schule nicht beendet und macht eine Ausbildung im öffentlichen Dienst.
Lösung: b
Erklärung: Die Aussagen sind miteinander verknüpft. Gilt eine Aussage (Lisa hat die Schule beendet), gilt auch die andere Aussage (Lisa beginnt eine Ausbildung im öffentlichen Dienst). Trifft die zweite Aussage zu, gilt auch die dritte Aussage (Lisa kauft sich einen Computer). Ist andersherum die dritte Aussage nicht erfüllt (hat Lise keinen Computer gekauft), können auch die beiden anderen Aussagen nicht zutreffen.
Im Eignungstest beinhalten die Aufgaben gerne absurde Behauptungen. Dann heißt es zum Beispiel, dass Katzen Flügel haben oder Kleider sprechen können. Solche abstrusen Thesen sollen Sie verwirren und auf die falsche Spur locken.
Eigenschaften
Im Auswahltest kommen oft Aufgaben vor, bei denen es um Eigenschaften von Personen oder Dingen geht. Diese Fragen sind echte Logische-Analyse-Übungen. Denn Sie müssen die Aussagen auswerten und sinnvoll miteinander verknüpfen, damit Sie auf die richtige Lösung kommen.
Beispiel
„Daniel ist älter als Markus. Michael ist jünger als Daniel und Markus, aber älter als David. Simon ist genauso alt wie Michael.“ Wer ist der Jüngste?
a) Daniel
b) Markus
c) Michael
d) David
e) Simon
Lösung: d
Erklärung: Daniel und Markus sind beide älter als Michael und können deshalb nicht die Jüngsten sein. Weil Michael aber zugleich älter ist als David, muss David der Jüngste sein. Simon scheidet aus, weil er genauso alt ist wie Michael und damit ebenfalls älter als David.
Manchmal sind die Prüfungsaufgaben auch komplexer gestaltet. In diesem Fall erhalten Sie weit mehr Informationen und die Angaben berücksichtigen verschiedene Sachverhalte. Das Prinzip bleibt aber gleich. Gehen Sie die einzelnen Aussagen nacheinander durch, werten Sie sie aus und stellen Sie Beziehungen her, die Sie zur gesuchten Lösung führen.
Wie kann ich mich auf die logische Analyse im Test vorbereiten?
Anfangs kann es verwirrend sein, aus irgendwelchen Behauptungen Schlussfolgerungen zu ziehen. Das gilt vor allem dann, wenn die Aussagen absurde Inhalte haben, die von der Realität weit entfernt sind. Oder wenn die Aufgabenstellung viele verschiedene Sachverhalte aufführt, die Sie in Ihre logische Analyse alle miteinbeziehen müssen.
Tatsächlich sind die Aufgaben aber gar nicht so schwierig. Und wenn Sie ein paar Übungsaufgaben bearbeitet haben, haben Sie das Prinzip schnell durchschaut.
Die beste Vorbereitung ist deshalb, wenn Sie mit Beispielen üben. Durch Prüfungsaufgaben, die so auch im Beamtentest vorkommen, machen Sie sich mit dem Aufgabentyp vertraut. Sie sehen, wie die Testfragen üblicherweise gestellt werden.
Außerdem entwickeln Sie Ihre Methode, wie Sie bei der Analyse am besten vorgehen und am schnellsten zur logisch richtigen Lösung kommen. Nebenbei lernen Sie die Tücken und Fallen kennen, die gerne in die Aufgaben eingebaut sind. Ein gezieltes Testtraining schafft also eine solide Grundlage, um gut durch diesen Abschnitt der Eignungsprüfung zu kommen.
Hilfreich ist auch, wenn Sie beim Üben die Zeit im Blick haben. Denn im Auswahlverfahren können Sie nicht in aller Ruhe überlegen. Meist sind die Testfragen so angelegt, dass Ihnen pro Aufgabe kaum mehr als eine Minute bleibt. Auch hier zahlt es sich deshalb aus, wenn Sie wissen, wie Sie die Übungen am besten angehen.
Übungsaufgaben für Ihr Logische-Analyse-Training haben wir für Sie bereitgestellt. Natürlich geben wir Ihnen in separaten Beiträgen auch Tipps zu allen anderen Abschnitten vom Eignungsauswahlverfahren. So sind Sie für die Anforderungen vom Verwaltungstest gut gewappnet.
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