Schlussfolgerungen – Einstellungstest Verwaltungsfachangestellte | Logik

Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Ömer Bekar

Infos zu Schlussfolgerungen

Im Einstellungstest für Verwaltungsfachangestellte sind die Schlussfolgerungen größtenteils Syllogismen.

Beim Eignungstest für Verwaltungsfachangestellte erwarten Sie verschiedene Herausforderungen, die zeigen sollen, ob Sie für eine Tätigkeit im Verwaltungswesen geeignet sind. Dazu gehören zum Beispiel Aufgaben aus Themenfeldern wie Deutsch und Mathe, Allgemeinwissen, Merkfähigkeit oder Konzentrationsvermögen. Außerdem gibt es Fragen, die sich mit dem logischen Denken befassen. Und in einigen dieser Übungen geht es um Schlussfolgerungen. Was es damit auf sich hat und was Sie generell zu den Schlussfolgerungen im Einstellungstest für Verwaltungsfachangestellte wissen sollten, haben wir in diesem Beitrag für Sie zusammengestellt.

Schlussfolgerungen – Einstellungstest Verwaltungsfachangestellte | Logik

Ein Bürger schildert Ihnen sein Anliegen. Aus seinen Aussagen müssen Sie die richtige Schlussfolgerung ziehen, um daraufhin die nächsten Schritte einzuleiten. In einem Rundbrief vom Büromanagement werden Sie über eine neue Verordnung informiert. Sie müssen die Inhalte erfassen und Rückschlüsse daraus ziehen, um die neuen Vorgaben umzusetzen.

Diese beiden Beispiele zeigen, dass Sie es im Berufsalltag als Verwaltungsfachangestellter oder Verwaltungswirt regelmäßig mit Schlussfolgerungen zu tun haben. Und generell sind auch im alltäglichen Leben immer wieder Rückschlüsse gefragt.

Im Einstellungstest werden ebenfalls gerne Aufgaben zu Schlussfolgerungen gestellt. Diese Aufgaben sollen das logische Denken prüfen. Allerdings haben die Testfragen ihre Besonderheiten. Welche das sind und was Sie sonst noch zu den Schlussfolgerungen im Einstellungstest der Verwaltung wissen sollten, erfahren Sie jetzt.

Was macht die Schlussfolgerungen im Auswahltest besonders?

Im Auswahlverfahren handelt es sich bei den Übungen zu Schlussfolgerungen meist um sogenannte Syllogismen. Der Begriff Syllogismus stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet übersetzt etwa logischer Schluss oder auch Zusammenrechnen.

Hinter Syllogismen verbirgt sich eine bestimmte Art von logischen Schlussfolgerungen. Sie waren die Grundlage für die antike Logik nach Aristoteles. Entstanden im 4. Jahrhundert vor Christus, basierte die klassische Logik bis ins 19. Jahrhundert hinein auf diesen logischen Schlussfolgerungen. Erst als die Logik später zu einem Teilbereich der Mathematik wurde, kam ein anderer Ansatz auf.

In der klassischen Logik ging es hauptsächlich um die Frage, welche Anforderungen oder Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit die Schlussfolgerungen gültig sind. Im Verwaltungstest zielen die Aufgaben auf das logische Denkvermögen ab. Die Testfragen sollen also herausfinden, ob Sie logisch denken und aus vorgegebenen Aussagen richtig schlussfolgern können.

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Als Bestandteil des Logiktests weisen die Aufgaben, die sich mit Schlussfolgerungen befassen, zwei Besonderheiten auf. Der erste Punkt ist, dass es beim normalen Schlussfolgern mehrere Sachverhalte geben kann. Um die richtigen Rückschlüsse zu ziehen, müssen Sie dann die Aussagen herausfiltern, auf die es ankommt. Im Unterschied dazu bestehen Syllogismen immer nur aus drei Teilen. Zum Aufbau kommen wir gleich noch.

Der zweite Punkt ist, dass die Inhalte innerhalb der Aufgaben oft ziemlich absurd sind. Die Aussagen sind reine Fantasie und haben nichts mit der Realität zu tun. Deshalb wird im Zusammenhang mit diesem Aufgabentyp manchmal auch von absurden Schlussfolgerungen gesprochen.

Wie sind die Schlussfolgerungen im Test aufgebaut?

Bei der Eignungsprüfung basiert der Aufbau von Syllogismen auf einem einheitlichen Schema. So beinhaltet jede Aufgabe zwei Voraussetzungen und eine Schlussfolgerung. Die beiden Voraussetzungen heißen Prämissen und teilen sich in einen Obersatz und einen Untersatz. Der Fachbegriff für die Schlussfolgerung lautet Konklusion.

Der Obersatz als erste Voraussetzung nennt meist eine allgemeine Aussage. Auch der Untersatz, der die zweite Voraussetzung bildet, beinhaltet eine Aussage. Sie ist aber etwas enger gefasst. Aus den beiden Aussagen leitet sich dann die entsprechende Schlussfolgerung ab.

Die Aussagen innerhalb eines Syllogismus sind ebenfalls nach einem festen Prinzip aufgebaut. So gibt es zum einen das Subjekt und das Prädikat. Das Subjekt ist der Begriff, dem die Aussage eine gewisse Eigenschaft zuordnet oder abspricht. Diese Eigenschaft wiederum ist das Prädikat. (Verwechseln Sie die Bezeichnungen nicht mit den Begriffen, die die Grammatik für den Satzbau verwendet!)

Zum anderen enthält ein Syllogismus den Ober-, den Mittel- und den Unterbegriff. Während der Oberbegriff die Hauptbedingung angibt, beschreibt der Unterbegriff die Nebenbedingung. Maßgeblich ist aber der Mittelbegriff. Denn er verknüpft die beiden Aussagen miteinander. Erst dadurch wird es möglich, eine logische Schlussfolgerung zu ziehen.

In der Theorie klingt das Ganze ziemlich kompliziert. Tatsächlich ist es aber gar nicht so schwierig, wenn Sie das Schema einmal durchschaut haben. Und damit das klappt, haben wir die verschiedenen Begriffe an einem Beispiel grafisch für Sie aufbereitet:

Grafik zu Schlussfolgerungen

Was muss ich bei den Schlussfolgerungen im Einstellungstest beachten?

Schlussfolgerungen in Form von Syllogismen unterliegen bestimmten Regeln. Werden diese Regeln nicht eingehalten, ist es nicht möglich, logische Schlussfolgerungen zu ziehen. Wenden Sie die Regeln an, sind Sie auf einem guten Weg zur Lösung der jeweiligen Aufgabe.

Dabei gelten einerseits qualitative Regeln. Demnach muss ein Syllogismus mindestens eine positive Aussage beinhalten. Gibt es keine positive Aussage, kann kein logisch richtiger und sinnvoller Rückschluss gezogen werden.

Hinzu kommt, dass die Schlussfolgerung positiv sein muss, wenn auch die beiden Voraussetzungen positiv sind. Enthält hingegen der Obersatz oder der Untersatz eine negative Aussage, führt das automatisch zu einer negativen Schlussfolgerung.

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Andererseits gibt es quantitative Regeln. Sie besagen, dass es sich bei einer der beiden Voraussetzungen um eine allgemeine Aussage handeln muss. Sind beide Aussagen durch Hinweise wie einige, viele oder manche eingeschränkt, ist ein allgemeiner Rückschluss ausgeschlossen. Andersherum muss der Rückschluss eine Einschränkung enthalten, wenn auch der Ober- oder der Untersatz eingeschränkt ist.

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Ein Beispiel: Die beiden Voraussetzungen lauten „Viele Testteilnehmer wollen später Verwaltungsfachwirt werden.“ und „Einige Bewerber sind Testteilnehmer.“ Weil beide Aussagen eingeschränkt sind, können Sie keine logisch richtige Schlussfolgerung ziehen, die allgemein gültig ist.

Anders wäre das, wenn die erste Voraussetzung „Alle Testteilnehmer wollen später Verwaltungsfachwirt werden.“ lauten würde. Dann könnten Sie nämlich schlussfolgern: „Einige Bewerber wollen später Verwaltungsfachwirt werden.“

Die zusätzliche Hürde beim Beamtentest

Im Eignungsauswahlverfahren beinhalten die Aufgaben zu den Schlussfolgerungen oft ziemlich absurde Aussagen. Es ist zwar möglich, daraus sinnvolle Schlüsse zu ziehen. Aber rein von den Sachverhalten fehlt der Bezug zur Realität.

Die Idee dahinter ist, dass der Eignungstest so besser ermitteln soll, ob Sie logisch denken und folgerichtig ableiten können. Denn für die Lösung können Sie die Wahrheit nicht zu Hilfe nehmen. Stattdessen müssen Sie allein die Aussagen betrachten und die darin enthaltene Logik untersuchen.

Für den Test heißt das: Blenden Sie die Wirklichkeit aus, wenn Sie eine Aufgabe bearbeiten. Achten Sie nicht darauf, ob die Inhalte real sind. Und lassen Sie sich nicht von absurden Behauptungen aus dem Konzept bringen. Konzentrieren Sie sich rein auf die inhaltliche Aussage. Anschließend überprüfen Sie, ob die Aussagen logisch richtig zur genannten Schlussfolgerung führen.

Wie sehen die Aufgaben zu Schlussfolgerungen im Einstellungstest für Verwaltungsfachangestellte konkret aus?

Bei der Eignungsprüfung sind zu den Schlussfolgerungen Übungen in zwei Varianten möglich. Die eine Version ist, dass die Aufgabe sowohl die beiden Voraussetzungen als auch die dazugehörige Schlussfolgerung nennt. Sie müssen dann entscheiden, ob die Schlussfolgerung richtig oder falsch ist.

Ein Beispiel

Alle Socken haben Löcher. Steine sind Socken. Folglich haben alle Steine Löcher.

a) stimmt b) stimmt nicht

In diesem Fall stimmt die Schlussfolgerung, Lösung a ist also richtig. Denn die Löcher sind der Mittelbegriff, der die beiden Aussagen miteinander verbindet. Weil alle Socken Löcher haben und alle Steine Socken sind, muss für die Steine dasselbe gelten wie für die Socken. Aus diesem Grund haben auch die Steine Löcher.

Um Ihr Ergebnis zu kontrollieren, können Sie die Gegenprobe machen. Dazu bilden Sie einen Satz aus der Schlussfolgerung und dem Untersatz. Im Beispiel von eben würde der Satz „Alle Steine haben Löcher, weil sie Socken sind.“ lauten. Vergleichen Sie die Aussage dieses Satzes mit der Aussage der ersten Voraussetzung, stellen Sie fest, dass die Schlussfolgerung stimmt.

Die zweite Variante ist, dass die Aufgabe nur die beiden Voraussetzungen nennt. In den Antwortmöglichkeiten stehen verschiedene Schlussfolgerungen zur Auswahl. Sie müssen nun entscheiden, welche Lösung den richtigen Rückschluss enthält.

Auch dazu ein Beispiel

Alle Blumen sind Lampen. Manche Blumen sind Kerzen. Was können Sie daraus schlussfolgern?

a) Keine Lampe ist eine Kerze.
b) Manche Lampen sind Kerzen.
c) Alle Lampen sind Kerzen.
d) Keine der genannten Schlussfolgerungen ist richtig.

Richtig ist, dass manche Lampen Kerzen sind, also Lösung b. Dass Blumen Lampen sind, ist die Voraussetzung, die für alle Blumen gilt. Wenn nun ein paar Blumen aber Kerzen sind, dann müssen einige der Kerzen gleichzeitig Lampen sein. Sonst wäre die Grundvoraussetzung ja nicht erfüllt. Auch hier hilft wieder eine Gegenprobe zur Kontrolle: Manche Lampen sind Kerzen, weil sie Blumen sind.

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Achtung Falle!

Es ist wichtig, dass Sie sich die Aussagen in den Testfragen sehr genau ausschauen. Denn im Einstellungstest für den Verwaltungsdienst tauchen immer mal wieder Aufgaben auf, die zu Trugschlüssen verleiten. Obwohl die gezogene Schlussfolgerung richtig scheint, lassen die genannten Voraussetzungen diesen Rückschluss tatsächlich überhaupt nicht zu.

Ein Beispiel

Jede Katze hat zwei Arme. Sabine hat zwei Arme. Folglich ist Sabine eine Katze.

a) stimmt b) stimmt nicht

Dass Sabine eine Katze ist, ist eine falsche Schlussfolgerung. So wie jede Katze hat zwar auch Sabine zwei Arme. Die zwei Arme sind hier aber die Eigenschaft, die sowohl Katzen als auch Sabine als Prädikat zugeordnet wird. Doch ein eindeutiger Mittelbegriff, der Katzen und Sabine als Subjekte miteinander verknüpft, ist nicht vorhanden. Und weil dieser Mittelbegriff fehlt, können Sie aus den beiden Aussagen auch keine logische Schlussfolgerung ziehen.

Ein Fazit zu den Schlussfolgerungen im Auswahlverfahren der Verwaltung

Im Prinzip sind die Übungen zu den Schlussfolgerungen beim Test schnell erklärt: Es gibt zwei Voraussetzungen, die zu einer Schlussfolgerung führen. Sie müssen herausfinden, ob und welcher Rückschluss richtig ist.

Um die ganze Sache etwas schwieriger zu gestalten, sind die Aussagen meist ziemlich abstrus. Für Sie heißt das, dass Sie sich wirklich nur auf die inhaltliche Logik der Aussagen konzentrieren und auf dieser Basis beurteilen sollten, ob die Schlussfolgerung formal stimmt.

Denken Sie dabei immer auch an die Regeln, die wir oben erklärt haben. Und behalten Sie im Hinterkopf, dass der Obersatz eine allgemeine Grundbedingung beschreibt, während der Untersatz eine spezifischere Bedingung nennt. Wichtig ist das deshalb, weil die Reihenfolge, in der die Voraussetzungen angegeben sind, in den Testfragen manchmal vertauscht ist.

Haben Sie sich noch nie mit (absurden) Schlussfolgerungen auseinandergesetzt, können die Aufgaben zu einer echten Herausforderung werden. Doch wenn Sie im Rahmen Ihrer Vorbereitung auf den Einstellungstest oder das Assessment-Center gezielt üben, wird es Ihnen schnell leichter fallen, die Schlussfolgerungen zu durchschauen und sicher zu lösen. Ein Training zu Schlussfolgerungen, zu den anderen Aufgaben im Bereich Logik und ein allgemeines Testtraining für den öffentlichen Dienst finden Sie auf unserer Seite.

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Wer schreibt hier?

Mein Name ist Ömer Bekar. Wir erstellen seit 2006 mit meinem Unternehmen Vorbereitungskurse für Einstellungstests und konzipieren auch für Behörden und Unternehmen Online-Eignungstests sowie Bewerbungsauswahlverfahren. Wir möchten mit dieser Seite Menschen helfen, die sich auf den schwierigen Einstellungstest des Verwaltungsfach-Angestellten vorbereiten möchten. Gibt es, was Dich besonders interessiert, worüber ich schreiben sollte? Schreibe mir an oemer.bekar [at] stadtverwaltungstest.de.

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