Ein großer Schwerpunkt im Einstellungstest für Verwaltungsfachangestellte ist die deutsche Sprache. Denn im Verwaltungswesen gehört es nun einmal zu den wesentlichen Voraussetzungen, dass Sie mündlich wie schriftlich sicher und fehlerfrei Deutsch können. Um Ihre Deutschkenntnisse zu testen, enthält die Eignungsprüfung verschiedene Fragen und Aufgaben. Ein Aufgabentyp sieht vor, dass Sie aus einzelnen Bausteinen Sätze bilden sollen. Wie diese Übungen konkret aussehen und wie Sie beim Lösen am besten vorgehen, erklären wir in diesem Beitrag.
Sätze bilden – Einstellungstest Verwaltungsfachangestellte | Deutsch
Durch den Auswahltest möchte die Behörde Sie näher kennenlernen. Sie möchte sich einen Überblick über Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten verschaffen und ermitteln, ob Sie den Anforderungen gerecht werden. Unterm Strich geht es darum, ob Sie das Zeug dazu haben, die Ausbildung erfolgreich zu durchlaufen und später einen guten Job als Verwaltungsfachangestellter oder Verwaltungswirt zu machen.
Um objektive und vergleichbare Testergebnisse sicherzustellen, setzt der öffentliche Dienst standardisierte Auswahlverfahren ein. Trotzdem gibt es keinen einheitlichen Eignungstest. Vielmehr hat jede Behörde ihren eigenen Test. Und er berücksichtigt immer auch, wofür Sie sich bewerben. Deshalb hat zum Beispiel die Eignungsprüfung für den technischen Verwaltungsdienst etwas andere Inhalte als der Beamtentest fürs Büromanagement.
Doch insgesamt sind die Eignungsauswahlverfahren durchaus ähnlich. So wie bei einem Vorstellungsgespräch regelmäßig bestimmte Fragen gestellt werden, gibt es auch bei Einstellungstests typische Aufgabenarten. Dazu zählen unter anderem die Sätze-bilden-Übungen. Und sie schauen wir uns jetzt einmal näher an.
Sätze bilden: Wie laufen die Aufgaben im Einstellungstest ab?
Die Testfragen, bei denen Sie aus Satzteilen grammatikalisch richtige Sätze bilden sollen, finden sich in dem Abschnitt vom Verwaltungstest, der sich mit der deutschen Sprache befasst.
Bei jeder Aufgabe sehen Sie mehrere Satzstücke, die in willkürlicher Reihenfolge und ohne Satzzeichen aufgelistet sind. Sie müssen die Satzstücke nun so aneinanderreihen, dass sich ein vollständiger Satz ergibt. Damit es klarer wird, hier ein Beispiel:
Bringen Sie die vorgegebenen Satzteile in die richtige Reihenfolge. Ordnen Sie dafür den Satzstücken jeweils die Zahlen 1 bis 4 zu.
_____ a) im digitalen Zeitalter stetig zunimmt
_____ b) nicht auf persönliche Ansprechpartner in der Verwaltung verzichten
_____ c) obwohl die Anzahl der online gestellten Anträge
_____ d) möchten viele Bürger
Lösung: 1c, 2a, 3d, 4b
Erklärung: Grammatikalisch richtig lautet der Satz „Obwohl die Anzahl der online gestellten Anträge im digitalen Zeitalter stetig zunimmt, möchten viele Bürger nicht auf persönliche Ansprechpartner in der Verwaltung verzichten.“
Wie Sie an der Beispielaufgabe sehen, sind mehrere Dinge auf einmal gefragt. So geht es in erster Linie um Grammatik und Satzbau. Ohne die dazugehörigen Regeln wird es nicht gelingen, aus den Puzzlestücken sinnvolle Sätze zu bilden.
Aber auch Ihr Sprachverständnis steht auf dem Prüfstand. Denn Sie müssen die einzelnen Satzteile inhaltlich erfassen, damit Ihre Anordnung einen Sinn ergibt.
Und indirekt testen die Aufgaben auch die Zeichensetzung. Sie brauchen die Sätze zwar nicht aufzuschreiben. Im Einstellungstest genügt es, wenn Sie die Satzstücke durchnummerieren. Trotzdem müssen Sie gedanklich oft Kommas, den Punkt oder ein anderes Satzschlusszeichen setzen, um für sich Struktur in die vorgegebenen Satzteile zu bringen.
Wie gehe ich am besten vor, um die Sätze zu bilden?
Auf den ersten Blick können die Sätze-bilden-Übungen recht anspruchsvoll wirken. Um es Ihnen nicht zu leicht zu machen, sind die Sätze, die Sie bilden sollen, nämlich oft ziemlich lang. Es sind zwar meist keine komplexen Satzgebilde mit mehreren, in sich verschachtelten Nebensätzen. Aber die Sätze sind üblicherweise so zerschnitten, dass Sie zum Beispiel Aufzählungen nicht unbedingt auf Anhieb erkennen.
Und weil die Satzzeichen komplett fehlen und die Puzzlestücke gerne alle mit kleingeschriebenen Wörtern beginnen, haben Sie keine Orientierungspunkte.
Tatsächlich sind die Fragen aber gar nicht so schwer. Am besten können Sie die Aufgaben lösen, wenn Sie systematisch vorgehen. Schauen Sie sich die Satzteile genau an:
- Welches Prädikat gehört zu welchem Subjekt?
- Erfordert das Prädikat ein bestimmtes Objekt?
- Braucht das Verb ein Hilfsverb?
- Stehen die Verben in unterschiedlichen Zeitformen?
- Worauf beziehen sich die enthaltenen Adjektive und Adverbien?
- Wofür stehen Personal- oder Relativpronomen?
- Sind Redewendungen vorhanden, die als feststehende Ausdrücke zusammengehören?
- Ergibt sich aus der Reihenfolge der Wörter, dass es sich um einen Hauptsatz oder einen Nebensatz handeln muss?
Haben Sie sich einen Überblick verschafft, sortieren Sie die Satzstücke. Dabei können Sie mit dem Stück beginnen, das Ihrer Meinung nach an den Anfang gehört. Daran hängen Sie dann nacheinander die anderen Satzteile an.
Sie können aber auch mit den beiden Satzteilen beginnen, von denen Sie sicher sind, dass sie aufeinander folgen. Anschließend probieren Sie aus, welche der verbliebenen Stücke davor oder dahinter Sinn machen.
Wie kann ich in Vorbereitung auf den Test das Bilden von Sätzen üben?
Wenn es um Testfelder wie Mathe, Englisch oder Allgemeinwissen geht, können Sie gezielt trainieren. Denn Regeln, Formeln, Vokabeln, Daten und ähnliche Inhalte können Sie lernen.
Bei der Satzbildung ist das ein bisschen schwieriger. Das liegt zum einen daran, dass Sie nicht wissen können, welche Sätze in welcher Form und mit welchen Inhalten Sie im Einstellungstest der Verwaltung bilden werden. Letztlich ist alles möglich, was der übliche Sprachgebrauch so hergibt.
Zum anderen bleibt Ihnen für das Testtraining nicht allzu viel Zeit. Zwischen der Einladung und der Teilnahme am Eignungstest für Verwaltungsfachangestellte werden höchstens ein paar Wochen liegen. Doch dieses Zeitfenster reicht nicht aus, um ein gutes und sicheres Gespür für die deutsche Sprache zu entwickeln.
Das heißt aber nicht, dass Sie für die Aufgaben zum Sätze bilden im Einstellungstest nicht trainieren können. Ganz im Gegenteil, können und sollten Sie unbedingt üben. Denn je öfter Sie solche Aufgaben bearbeitet haben, desto schneller und leichter wird es Ihnen fallen, aus den Puzzlestücken Sätze zu bilden.
Zumal Sie nicht bei Null starten. Deutsch können Sie und auch die Regeln zu Satzbau und Grammatik sind Ihnen bekannt. Die Vorbereitung zielt vor allem darauf ab, Ihr Wissen zu festigen und die praktische Anwendung zu schulen. Dafür haben sich folgende Maßnahmen bewährt:
Übungsaufgaben lösen
Ein zentraler Baustein bei Ihrer Vorbereitung auf den Einstellungstest oder das Assessment Center sollten Übungsaufgaben sein. Wenn Sie mit Testfragen und Prüfungsaufgaben üben, entwickeln Sie eine gewisse Routine.
Sie lernen die verschiedenen Aufgabentypen kennen und bekommen einen Eindruck davon, was Sie beim Test erwartet. Außerdem können Sie einschätzen, wie gut Ihnen die jeweiligen Themenbereiche liegen und mit welchen Aufgaben-Typen Sie sich schwerer tun. Auf dieser Basis können Sie dann ganz gezielt trainieren.
Natürlich ist unwahrscheinlich, dass Sie im Test exakt die gleichen Sätze bilden werden, die Sie bei den Übungsaufgaben schon bearbeitet hatten. Doch das ist nicht schlimm. Denn durch die Vorbereitung kennen Sie die Aufgabenart und haben Ihre Methode, um die Frage schnell und sicher zu beantworten.
Letztlich ist es wie in Mathe: Hier lernen Sie ja auch keine Zahlen auswendig, sondern prägen sich Formeln und Regeln ein. Können Sie eine Formel, setzen Sie die jeweiligen Zahlen aus einer Aufgabe ein und können so die Rechnung durchführen. Genauso helfen Ihnen die Übungsaufgaben dabei, das Prinzip hinter den Testfragen zu verstehen.
Haben Sie sich mit einer Aufgabenart vertraut gemacht, setzen Sie sich beim Üben am besten ein zeitliches Limit. Nehmen Sie sich zum Beispiel vor, innerhalb von fünf Minuten drei Sätze zu bilden. Sehr viel mehr Zeit werden Sie im Einstellungstest für die Aufgaben auch nicht haben.
Satzbau und Grammatik wiederholen
Natürlich kann es nicht schaden, wenn Sie noch einmal durch Ihre Schulbücher blättern und sich die wichtigsten Regeln zu Satzbau, Grammatik und Zeichensetzung ins Gedächtnis rufen. Auch ein Blick auf Internetseiten für Schüler, die solche Themen erklären, kann hilfreich sein.
Schließlich ist gut möglich, dass Sie die eine oder andere Regel nicht mehr auf dem Schirm haben. Außerdem schleichen sich in den alltäglichen Sprachgebrauch gerne Formulierungen ein, die zwar in der Umgangssprache oder im Dialekt üblich, aus grammatikalischer Sicht aber eigentlich falsch sind. Und weil Sie im Verwaltungswesen auf ein ordentliches Deutsch angewiesen sind, schaffen Sie eine gute Grundlage, wenn Sie Ihre Deutschkenntnisse auf Vordermann bringen.
Lesen
Als Verwaltungsfachangestellter oder Verwaltungsfachwirt hantieren Sie ständig mit allerlei Schriftstücken. So zum Beispiel mit Anfragen und Anträgen, Formularen, Bescheiden, Akten und Verordnungen. Ratsam ist deshalb, dass Sie sich angewöhnen, regelmäßig zu lesen. Während der Ausbildung und im Job werden Sie das nämlich auch tun.
Was Sie lesen, ist dabei gar nicht entscheidend. Wichtiger ist, dass Sie überhaupt lesen. Wenn Sie sich durch Ihren Lesestoff arbeiten, treffen Sie auf verschiedene Formulierungen und Satzstrukturen. Ihnen begegnen unterschiedliche Konstruktionen, Redewendungen und Ausdrücke. Sehen Sie dann im Test einzelne Satzteile, können Sie diese einfacher zuordnen, zusammenfügen und so die Sätze schneller bilden.
Nebenbei ist das Lesen auch ein gutes Training für den Wortschatz, die Rechtschreibung und die Zeichensetzung.
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