So etwas wie einen einheitlichen Einstellungstest gibt es nicht. Jeder Arbeitgeber nutzt sein eigenes Auswahlverfahren. Und je nachdem, für welche Art von Verwaltungsdienst Sie sich bewerben, können die inhaltlichen Schwerpunkte unterschiedlich sein. Trotzdem gibt es einige Aufgaben, die in praktisch jedem Auswahltest vorkommen. Zu diesen Aufgaben gehören die Meinung oder Tatsache-Fragen. Was es damit auf sich hat und wie Sie im Eignungstest für Verwaltungsfachangestellte bei den Testfragen punkten können, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Meinung oder Tatsache? – Einstellungstest Verwaltungsfachangestellte | Logik
Sachverhalte erfassen, Zusammenhänge erkennen, Informationen verknüpfen und Rückschlüsse ziehen: Diese Fähigkeiten brauchen Sie als Verwaltungsfachangestellter, Mitarbeiter im Büromanagement oder Verwaltungswirt genauso wie in fast jedem anderen Beruf auch. Denn anders wird es schwierig, Lösungen für Probleme zu finden.
Deshalb enthält jeder Einstellungstest einen Abschnitt, der sich mit logischem Denken befasst und Ihr Urteilsvermögen auf die Probe stellt. Dabei geht es bei den Aufgaben weniger um Anforderungen, Kenntnisse und Fähigkeiten, die sich speziell auf den öffentlichen Dienst oder das Verwaltungswesen beziehen. Vielmehr testet die Verwaltung, ob Sie im Allgemeinen Situationen einschätzen und richtig schlussfolgern können.
Eine Form, wie der Einstellungstest der Verwaltung Ihr Denkvermögen prüft, sind Meinung oder Tatsache-Aufgaben. Diesen Aufgaben-Typ schauen wir uns jetzt einmal genauer an.
Meinung oder Tatsache: Was ist der Unterschied?
Um einen Standpunkt überzeugend vertreten und mit guten Argumenten untermauern zu können, ist es wichtig zu unterscheiden, ob es sich bei einer Aussage um eine Meinung oder eine Tatsache handelt. Und generell sollten Sie in der Lage sein, Informationen zu erfassen, Muster zu durchschauen, Zusammenhänge zu erkennen und daraus die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen.
Ob und wie gut Ihnen das gelingt, prüft der Einstellungstest für Verwaltungsangestellte durch verschiedene Aufgaben, Fragen und Übungen. Ein Klassiker dabei ist der Meinung oder Tatsache-Test. Hier werden Ihnen unterschiedliche Aussagen genannt und Sie müssen einordnen, ob es sich bei den Aussagen um eine Meinung oder eine Tatsache handelt. Doch was genau ist eigentlich der Unterschied?
Die Tatsache
Für die Tatsache gibt es verschiedene Definitionen. Grundsätzlich kann alles eine Tatsache sein, was
- genau so geschehen,
- wahr und real,
- objektiv nachweisbar oder messbar
- oder als Fakt allgemein anerkannt
ist. Je nach Kulturkreis kann eine Tatsache aber unterschiedlich ausgelegt werden. Und manchmal sind Sachverhalte strittig, obwohl es sich um Tatsachen handelt. Solche Situationen entstehen zum Beispiel vor Gericht. Hier muss ein Vorgang oder Umstand, der tatsächlich gegeben ist, dann durch Zeugen, Gutachten und andere Beweise bestätigt oder eben widerlegt werden.
Als Synonym für Tatsachen wird der Begriff Fakten verwendet. Mathematische Beweise und physikalische Gesetze sind Beispiele für Fakten, die als besonders gesichert gelten. Ansonsten können Studien, wissenschaftliche Untersuchungen oder Forschungsergebnisse Nachweise für Tatsachen sein.
Die Meinung
Im Unterschied zur Tatsache gibt eine Meinung einen Standpunkt, eine Haltung oder eine Überzeugung wieder. Die Meinung kann eine Behauptung sein oder eine Ansicht beschreiben, die eine einzelne Person hat oder eine Gruppe teilt. Einer Meinung können Sie sich anschließen, genauso aber auch eine ganz andere Einstellung zu dem Thema haben.
In Deutschland ist die freie Meinungsäußerung ein Grundrecht, das das Grundgesetz schützt. Artikel 5 des Grundgesetzes besagt nämlich, dass jeder das Recht hat, „seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten.“ Dieses Grundrecht endet dort, wo eine Meinung gegen Recht und Gesetz verstößt oder jemanden in dessen persönlicher Ehre verletzt.
Der Unterschied zwischen Tatsache und Meinung
Es ist nicht immer so einfach, eine Meinung klar von einer Tatsache abzugrenzen. Denn es gibt durchaus Äußerungen, die im ersten Moment wie eine Tatsache wirken, in Wahrheit aber nur eine Meinung sind, oder umgekehrt. Der Unterschied ist aber dieser:
- Eine Tatsache ist ein Vorgang, Zustand oder Sachverhalt, der in der Vergangenheit oder Gegenwart liegen kann und für den es objektive Beweise gibt. Durch Argumente lässt sich eine Tatsache nicht diskutieren. Denn eine Tatsache ist ein Fakt, der so ist, wie er ist.
- Eine Meinung ist das Ergebnis von einer Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Sachverhalt. Für eine Meinung kann es Argumente und Gegenargumente geben. Objektive Beweise gibt es aber nicht. Über eine Meinung lässt sich diskutieren. Trotzdem bleibt eine Meinung immer eine subjektive Sichtweise.
Wenn Sie entscheiden sollen, ob Sie es mit einer Meinung oder einer Tatsache zu tun haben, sollten Sie überlegen, ob eine gegenteilige Aussage möglich ist. Könnte jemand einen anderen Standpunkt vertreten? Ist es möglich, die Behauptung auszudiskutieren oder gibt es klare, unwiderlegbare Nachweise?
Wie sehen die Meinung oder Tatsache-Übungen im Einstellungstest aus?
Im Eignungstest sind die Aufgaben zu Meinung oder Tatsache in den Abschnitt integriert, der sich mit logischem Denken befasst. Dabei gehören die Testfragen in die Gruppe der Schlussfolgerungen.
Sie haben verschiedene Aussagen vor sich und müssen jeweils entscheiden, ob es sich bei der Behauptung um eine Meinung oder eine Tatsache handelt. Ein Beispiel:
Es gibt Menschen, die an Schutzengel glauben.
a) Meinung
b) Tatsache
Lösung: b
Erklärung: Ob es tatsächlich Schutzengel gibt oder nicht, spielt an diesem Punkt keine Rolle. Entscheidend ist vielmehr, dass empirische Studien belegen, dass einige Menschen an Schutzengel glauben. Aus diesem Grund handelt es sich bei der Aussage um eine Tatsache.
Wenn Sie die Aufgaben beim Test bearbeiten, sollten Sie sich rein auf die Aussage konzentrieren. Lesen Sie die Behauptung durch und ordnen Sie ein, ob die Behauptung eher eine subjektive Ansicht ausdrückt oder sachlich belegbar ist.
Wie kann eine Meinung oder Tatsache-Training als Vorbereitung auf den Einstellungstest aussehen?
Wenn Ihnen der Unterschied zwischen Meinung und Tatsache klar ist und Sie das Prinzip hinter den Aufgaben einmal verstanden haben, sind die Testfragen eigentlich gut zu lösen.
Beim Verwaltungstest kommen aber zwei zusätzliche Hürden dazu. So sind die Aussagen zum einen gerne mal so formuliert, dass sie zwar nach einer Tatsache klingen, in Wahrheit aber eine Meinung ausdrücken und umgekehrt.
Zum anderen haben Sie oft nur sehr wenig Zeit, um eine Entscheidung zu treffen. Sie können nicht in aller Ruhe überlegen, sondern müssen zügig vorgehen, um alle Behauptungen einzuordnen.
Wenn Sie sich auf Ihre Teilnahme am Eignungsauswahlverfahren vorbereiten, sollten Sie deshalb einige Beispielaufgaben lösen. Durch ein Testtraining bekommen Sie ein gutes Gespür dafür, wie die Behauptungen beim Beamtentest aufgestellt werden. Je mehr Aufgaben Sie bearbeiten, desto leichter wird es Ihnen außerdem fallen, zwischen Meinung und Tatsache zu unterscheiden.
Generell zahlt es sich aus, wenn Sie für den Logiktest üben. Logisches Denken lässt sich nämlich trainieren und wenn Sie mit den typischen Aufgaben-Arten vertraut sind, können Sie bei der Eignungsprüfung viel Zeit sparen und wertvolle Punkte sammeln.
Einstellungstest-Trainingscenter für Verwaltungsfachangestellte
- Für dieses Jahr
- Einstellungstestfragen für Verwaltungsfachangestellte, Verwaltungswirte und Diplom-Verwaltungswirte
- Für alle Bundesländer, Städte und Kommunen
- Realistischer Testmodus (120, 180, 240 Minuten)
- Aktuelles Verwaltungswissen, Fachbegriffe und weitere 3600 Fragen + Antworten
- Schritt für Schritt Lösungen
- Leistungsprofil
- Alle Testfelder vorhanden
- Online sofort durchführbar, kein Abonnement