
Der öffentliche Dienst wählt nur selten Verwaltungsfachangestellte ohne Einstellungstest aus.
Wenn Sie gerne im Verwaltungswesen arbeiten möchten und sich fleißig bewerben, werden Sie sicher die eine oder andere Einladung zum Einstellungstest bekommen. Denn so gut wie alle Arbeitgeber im öffentlichen Dienst verknüpfen ihre Auswahlverfahren mit einem Eignungstest oder Assessment-Center. Doch wie sinnvoll ist so eine Eignungsprüfung eigentlich? Wie viel Aussagekraft hat ein Test wirklich? Und was ist, wenn Ihnen Prüfungssituationen zu schaffen machen? Gibt es eine Chance, einen Ausbildungsplatz als Verwaltungsfachangestellte ohne Einstellungstest zu ergattern? Wir geben Antworten.
Verwaltungsfachangestellte Einstellungstest als Online Training
Beantwortet eine Behörde Ihre Bewerbung mit einer Einladung zum Auswahltest, haben Sie die erste Hürde schon einmal genommen. Denn offensichtlich konnten Sie mit Ihren Unterlagen punkten und die Behörde möchte Sie nun näher kennenlernen.
Außerdem zählen Sie zu den Bewerbern, die grundsätzlich eingestellt werden können. Je nach Verwaltungsdienst müssen schließlich auch ein paar formale Kriterien erfüllt sein, damit Sie später in den Beamtenstand berufen werden können. Kämen Sie für eine Einstellung nicht in Frage, gäbe es direkt eine Absage.
Doch wenn eine Behörde Sie einstellt, investiert sie viel Zeit und Geld in Ihre Ausbildung. Und meist möchte die Behörde, dass Sie nicht nur die Ausbildung erfolgreich durchlaufen, sondern langfristig als Verwaltungsfachangestellter hier arbeiten und später eventuell noch eine Weiterbildung als Verwaltungsfachwirt dranhängen. Aus diesem Grund will die Behörde sicherstellen, dass sie sich für die richtigen Bewerber entscheidet.
Um den guten Eindruck aus der Bewerbung zu überprüfen und zu vervollständigen, setzt die öffentliche Verwaltung bei der Bewerberauswahl meistens Einstellungstests ein. Doch die Meinungen zu diesen Eignungsauswahlverfahren gehen auseinander. Wir nennen Ihnen die Vor- und Nachteile der Tests. Und wir erklären, warum ein Auswahlverfahren für Verwaltungsfachangestellte ohne Einstellungstest nicht unbedingt einfacher zum Ziel führt.
Warum stellen Behörden Verwaltungsfachangestellte nur selten ohne Einstellungstest ein?
Ob Bundesbehörde, Landesamt, Gemeindeverwaltung, Polizei, Bundeswehr oder kirchliche Verwaltung: Im öffentlichen Dienst sind Einstellungstests weit verbreitet.
Ein Grund dafür ist, dass die Anzahl der Bewerber die Zahl der freien Stellen meist deutlich übersteigt. Durch den Verwaltungstest kann die Behörde mehrere Kandidaten auf einmal prüfen.
Gleichzeitig muss sie sich bei ihrer Entscheidung nicht nur auf die Bewerbungsunterlagen verlassen. Immerhin ist gut möglich, dass ein Bewerber in der Verwaltung bestens aufgehoben wäre, sich in seinen Unterlagen aber nicht optimal präsentieren konnte. Statt gleich abzusagen, kann die Behörde mehr Bewerber am Beamtentest teilnehmen lassen. Und wenn das Auswahlverfahren abgeschlossen ist, haben sich die Reihen ohnehin deutlich gelichtet.
Ein anderer Aspekt ist, dass jeder Beruf bestimmte Kompetenzen und Eigenschaften erfordert. Bewirbt sich ein Diplomverwaltungswirt mit langjähriger Berufserfahrung um einen Job, kann die Behörde nach ein, zwei Gesprächen meist gut beurteilen, ob er die notwendigen Qualifikationen mitbringt. Haben Sie die Schule frisch hinter sich und stehen ganz am Anfang Ihres beruflichen Weges, ist es für die Behörde hingegen viel schwieriger, Ihre fachliche Eignung einzuschätzen. Der Einstellungstest für Verwaltungsfachangestellte kann an dieser Stelle wertvolle Erkenntnisse liefern.
Nun ist es für einen Arbeitgeber aber mit einem recht großen Aufwand verbunden, Testverfahren zu organisieren. In der freien Wirtschaft verzichten kleine Betriebe und Firmen deshalb oft auf einen Einstellungstest. Und auch kleinere Ämter und Behörden auf Gemeinde- und Kommunalebene stellen teilweise Verwaltungsfachangestellte ohne Einstellungstest ein. Insgesamt ist das im öffentlichen Dienst aber eher die Ausnahme.
Was spricht für den Eignungstest für Verwaltungsfachangestellte?
Bewerber nicht nur auf Grundlage von Bewerbungsunterlagen und einem Vorstellungsgespräch auszuwählen, ist aus Sicht der Befürworter von Auswahltests aus mehreren Gründen sinnvoll. Dass die Behörde auf diese Weise mehr Kandidaten in die Auswahl nehmen kann, haben wir eben schon ausgeführt. Doch es gibt noch mehr Argumente, die für den Einstellungstest der Verwaltung sprechen.
Überblick über Kenntnisse und Fähigkeiten
Durch den Einstellungstest gewinnt die Behörde ein umfassendes Bild. Denn der Eignungstest bündelt Fragen und Aufgaben aus vielen verschiedenen Bereichen. Deutsch, Mathe und Allgemeinwissen gehören genauso zu den Testfeldern wie Fremdsprachenkenntnisse, logisches Denken oder Konzentrationsvermögen und Merkfähigkeit.
Weil Sie am Testtag mehrere Stunden vor Ort sind, können die Prüfer beobachten, wie Sie auftreten und sich gegenüber Ihren Mitbewerbern verhalten. Gruppenaufgaben und Rollenspiele in einem Assessment Center erlauben Rückschlüsse auf Eigenschaften wie Teamgeist, Durchsetzungsvermögen oder Kommunikationsfähigkeit.
Erkenntnisse über Ihre Arbeitsweise
Ein Einstellungstest ist in aller Regel so konzipiert, dass es praktisch unmöglich ist, alle Aufgaben in der vorgegebenen Zeit zu bearbeiten und zusätzlich auch noch richtig zu lösen. Es ist durchaus gewollt, dass Sie unter Druck geraten. Die Behörde kann sich auf diese Weise nämlich einen Eindruck davon verschaffen, wie belastbar Sie sind. Gerade im Büromanagement müssen Sie schließlich auch mit Stress umgehen können und trotz Anspannung konzentriert und höflich bleiben.
Außerdem kann die Behörde Testfragen und Übungen einstreuen, die typische Vorgänge aus dem Berufsalltag aufgreifen. Dadurch kann sie herausfinden, ob Sie Fähigkeiten und Eigenschaften mitbringen, die Sie im Beruf brauchen. Gleichzeitig lassen die Prüfungsaufgaben Rückschlüsse auf Ihre grundsätzliche Arbeitsweise zu.
Ein weiterer Punkt ist, dass Sie der Einstellungstest in eine völlig neue Situation bringt. Sie befinden sich in einer ungewohnten Umgebung und haben lauter unbekannte Gesichter vor sich. Selbst ein intensives Testtraining ist keine Garantie dafür, dass Ihnen im Test nicht doch die eine oder andere Aufgabe begegnet, die Sie in dieser Form noch nicht gesehen haben.
Dazu kommt die Prüfungssituation als solches. Schließlich nehmen Sie nicht zum Spaß am Einstellungstest teil, sondern weil Ihnen der Test einen Ausbildungsplatz einbringen soll.
Jedenfalls müssen Sie sich schnell auf die Situation einstellen, sich rasch zurechtfinden und immer wieder umdenken. Die Behörde bekommt so einen Eindruck davon, wie es um Ihre Auffassungsgabe steht und wie Sie generell mit Herausforderungen umgehen.
Faire und objektive Auswertung
Im Einstellungstest für Verwaltungsfachangestellte sind die Bedingungen und Voraussetzungen für alle Teilnehmer gleich. Alle Bewerber finden die gleiche Situation vor und müssen identische Testfragen beantworten. Diese Ausgangslage stellt sicher, dass jeder Teilnehmer eine faire Chance hat, mit guten Leistungen zu glänzen.
Ihre Antworten auf die Fragen im Einstellungstest sind schließlich entweder richtig oder falsch. Anhand einer Skala mit Noten oder Punkten kann die Behörde zuverlässig bestimmen, wie Sie abgeschnitten haben.
Außerdem fallen persönliche Sympathien weit weniger ins Gewicht. Denn zum einen zählen die Leistungen, die Sie im standardisierten Testverfahren erreicht haben. Und zum anderen gibt es in aller Regel mehrere Prüfer, die den Einstellungstest begleiten.
Im Unterschied dazu kann es durchaus die Entscheidung beeinflussen, wie gut Sie sich beim Vorstellungsgespräch mit dem Personaler verstehen, wenn eine Behörde Verwaltungsfachangestellte ohne vorherigen Einstellungstest einstellt.
Was wird am Einstellungstest für die öffentliche Verwaltung kritisiert?
So wie es Pro-Argumente gibt, gibt es natürlich auch Kritikpunkte am Eignungstest. Die größte Schwachstelle aus Sicht der Kritiker ist die Aussagekraft der Testergebnisse.
Geht es um Ausbildungsplätze für Verwaltungsfachangestellte, fragt der Einstellungstest kein besonderes Fachwissen ab. Aufgaben und Übungen, die gezielt Inhalte aus dem Verwaltungswesen aufgreifen, gibt es kaum.
Das ist einerseits ganz logisch. Denn solche Dinge lernen Sie erst während der Ausbildung und können Sie als Bewerber deshalb noch gar nicht wissen.
Doch andererseits lässt sich eben auch nur bedingt ableiten, wie gut Sie für die Tätigkeit als Verwaltungsfachangestellter oder Verwaltungswirt tatsächlich geeignet sind, wenn es im Einstellungstest bei allgemeinem Basiswissen ohne direkten Bezug zum Beruf bleibt.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass der Einstellungstest eigentlich darauf abzielt, Sie näher kennenzulernen. Doch eine Prüfungssituation in Verbindung mit Stress, Leistungsdruck und Nervosität führt eher nicht dazu, dass Sie locker auftreten und sich authentisch geben. Stattdessen wird Ihr Ziel sein, möglichst viel richtig zu machen und sich in einem optimalen Licht zu präsentieren.
Für die Behörde ergibt sich der Nachteil, dass ein Testverfahren sehr aufwändig ist. Soll der Einstellungstest für Verwaltungsfachangestellte Übungen und Aufgaben enthalten, die präzise auf die Ausbildung zugeschnitten sind, muss die Durchführung sehr gut geplant sein. Gleichzeitig fehlt es an Flexibilität. Spontane Einladungen sind kaum möglich. Stattdessen erfordert ein Einstellungstest viel Organisation.
Wieso sind angehende Verwaltungsfachangestellte mit einem Einstellungstest teils sogar besser dran als ohne?
Es ist nachvollziehbar, wenn Ihnen ein Ausbildungsplatz als Verwaltungsfachangestellte/r ohne vorherigen Einstellungstest lieber wäre. Schließlich heißt die Einladung für Sie, dass Sie sich gut informieren, Zeit in die Vorbereitung stecken und beim Test dann in vielen Bereichen punkten müssen. Trotzdem kann der Verwaltungstest ein Vorteil für Sie sein.
Das liegt daran, dass Sie viel mehr Möglichkeiten haben, um zu überzeugen. Stellt die Behörde Verwaltungsfachangestellte ohne Einstellungstest ein, haben Sie nur Ihre Bewerbung und das Vorstellungsgespräch. Doch wenn Sie die Schulzeit gerade erst beendet haben, wird Ihr Lebenslauf meist noch nicht allzu viel hergeben. Und im Vorstellungsgespräch darf nichts schiefgehen.
Im Gegensatz dazu umfasst der Einstellungstest für Verwaltungsfachangestellte mehrere Abschnitte. Liegt Ihnen ein Gebiet weniger, können Sie das durch gute Leistungen in einem anderen Testfeld ausgleichen.
Nach Abschluss des Auswahlverfahrens erhalten Sie normalerweise ein Feedback. Dadurch wird Ihnen vielleicht bewusster, was Ihre Stärken sind und wo Sie Schwächen haben. Selbst wenn es nicht mit einer Zusage klappt, sammeln Sie durch den Einstellungstest so Erkenntnisse und Erfahrungen, die Ihnen auf Ihrem weiteren beruflichen Weg zugutekommen werden.
Ein positiver Nebeneffekt ist, dass Sie allein schon von der Vorbereitung profitieren. Denn egal, ob Sie auf unserer Seite, mit Online-Tests oder mit Büchern für den Test üben: Beim Training für den Einstellungstest für Verwaltungsfachangestellte frischen Sie Ihr Wissen in Bereichen wie Rechtschreibung, Mathe, Allgemeinwissen oder Logik auf. Und das nützt Ihnen beruflich wie privat.
Verwaltungsfachangestellte mit oder ohne Einstellungstest – Fazit
Im ersten Moment mag es verlockend erscheinen, wenn eine Behörde Verwaltungsfachangestellte ohne Einstellungstest auswählt. Eine überzeugende Bewerbungsmappe ist dann nämlich schon die halbe Miete. Und mit dem Vorstellungsgespräch haben Sie nur noch eine weitere Hürde vor sich.
Wenn eine Behörde auf einen Eignungstest verzichtet, rückt die Bewerbung aber viel stärker in den Vordergrund. Die Behörde wird dann nämlich sehr genau prüfen und abwägen, wen sie zum Vorstellungsgespräch einlädt. Gibt es nur ein Interview, haben Sie außerdem nur diese eine Chance, um die Behörde davon zu überzeugen, dass Sie die oder der Richtige sind.
Im Einstellungstest müssen Sie zwar in vielerlei Hinsicht unter Beweis stellen, dass Sie den Anforderungen gerecht werden. Aber genau das kann Ihr Vorteil sein. Denn wenn ein Abschnitt vom Test nicht gut lief, können Sie das durch gute Leistungen in einem anderen Testfeld wieder wettmachen.
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