Verwaltungsfachwirte arbeiten entweder als Angestellte in leitenden Funktionen. Oder sie übernehmen Aufgaben im Bereich der Sachbearbeitung, die dem gehobenen allgemeinen Verwaltungsdienst entsprechen. Doch was genau macht ein Fachwirt für Verwaltung? Wo und wie können Sie den Beruf erlernen? Und wo finden sich Arbeitsplätze? Wir stellen den Verwaltungswirt vor!
Online Einstellungstest für Verwaltungsfachwirte
Im öffentlichen Dienst gibt es eine große Bandbreite an Tätigkeiten. Das betrifft nicht nur die Aufgaben, die Mitarbeiter der Verwaltung übernehmen. Stattdessen bieten die Behörden auch unterschiedliche Berufe. Eines dieser Berufsbilder ist der Verwaltungswirt. Was Sie dazu wissen sollten, haben wir in diesem Beitrag für Sie zusammengestellt.
Die Aufgaben und Tätigkeiten als Verwaltungswirt
Für welche Aufgaben ein Verwaltungswirt zuständig ist, hängt davon ab, in welchem Bereich der Verwaltung er arbeitet.
In der Personalstelle bearbeitet ein Verwaltungsfachwirt zum Beispiel Versetzungen und Beförderungen. Er kümmert sich um Beurteilungen von Mitarbeitern, um Weiterbildungen und um Angelegenheiten, die mit der Besoldung, der Arbeitszeit und dem Urlaubsanspruch zusammenhängen. Die Personalführung und die Arbeitsorganisation können ebenfalls in seinen Aufgabenbereich fallen.
Ist der Verwaltungswirt im betriebswirtschaftlichen Bereich tätig, organisiert er das Beschaffungswesen, erstellt Wirtschaftspläne oder leitet das Kassen- und Haushaltswesen. In der Zusammenarbeit mit Bürgern nimmt er Anträge entgegen, ermittelt den Sachverhalt, prüft die Gesetzeslage und trifft entsprechende Entscheidungen.
In allen Sachgebieten führt der Verwaltungsfachwirt persönliche Gespräche, Verhandlungen und Telefonate. Außerdem kümmert er sich um den Schriftverkehr und schreibt Stellungnahmen. Auch die Vertretung der Behörde oder Dienststelle nach außen, zum Beispiel wenn bei einer Bürgerversammlung über die Einrichtung einer verkehrsberuhigten Zone diskutiert wird, gehört zu seinen Aufgaben.
Die Ausbildung als Verwaltungsfachwirt
Anders als der Verwaltungsfachangestellte oder die Kauffrau für Büromanagement ist der Verwaltungsfachwirt kein Ausbildungsberuf. Stattdessen handelt es sich um eine berufliche Fortbildung. Dabei ist die Weiterbildung eine Qualifizierung innerhalb der Verwaltungsberufe, die mit dem Meister im Handwerk vergleichbar ist.
Je nach Behörde und Bundesland absolvieren Sie den Lehrgang an einer Verwaltungsschule oder einem Studieninstitut.
Die Inhalte der Weiterbildung decken zum einen verschiedene Rechtsthemen wie zum Beispiel das allgemeine Verwaltungsrecht, das Verfassungsrecht, das bürgerliche Recht, das Polizeirecht oder das Sozialrecht ab. Zum anderen geht es um Fächer wie Volks- und Betriebswirtschaftslehre, das öffentliche Finanzwesen und das kaufmännische Rechnungswesen. Außerdem stehen verschiedene soziale Kompetenzen wie die Kommunikation und die Mitarbeiterführung auf dem Lehrplan.
Abhängig vom Bildungsanbieter findet der Unterricht in Vollzeit, in Teilzeit oder als Fernunterricht statt. Der Umfang des Lehrgangs bewegt sich in einem Rahmen zwischen 850 und 1.000 Unterrichtsstunden.
Haben Sie den Lehrgang erfolgreich besucht und die dazugehörige Prüfung bestanden, wird Ihnen zusammen mit dem Zeugnis offiziell die Bezeichnung Verwaltungsfachwirt/-in verliehen.
Die Voraussetzungen für die Weiterbildung
Wie eben erklärt, ist der Verwaltungswirt ein Weiterbildungsberuf. Damit Sie zum Lehrgang zugelassen werden, brauchen Sie deshalb in aller Regel
- einen Berufsabschluss als Verwaltungsfachangestellter,
- eine abgeschlossene Ausbildung als Kauffrau/-mann für Büromanagement oder Fachangestellter für Bürokommunikation
- oder eine Laufbahnprüfung für den mittleren nichttechnischen Verwaltungsdienst.
Außerdem müssen Sie mehrere Jahre Berufserfahrung in der öffentlichen Verwaltung haben. Sie können also im Normalfall nicht gleich nach dem Abschluss Ihrer Berufsausbildung mit dem Fachwirt weitermachen. Stattdessen müssen Sie erst einmal in Ihrem Beruf arbeiten und praktische Erfahrung sammeln.
Ein paar Verwaltungsschulen führen außerdem einen Eignungstest oder eine mündliche Prüfung durch. Die Eignungsprüfung soll sicherstellen, dass Sie den Anforderungen des Lehrgangs gewachsen sind.
Dabei ist der Auswahltest inhaltlich mit dem Einstellungstest für Verwaltungsfachangestellte vergleichbar. Auf dem Prüfstand stehen Testfelder wie Deutsch, Mathe und Allgemeinwissen. Dazu kommen Logik, Konzentrationsvermögen und Merkfähigkeit.
Einheitliche Regelungen hierzu gibt es aber nicht. Fragen Sie sich deshalb direkt bei der Schule nach, bei der Sie den Lehrgang besuchen möchten. Dort erfahren Sie, ob es einen Test gibt, welche Inhalte er hat und was Sie zur Vorbereitung darauf unternehmen können.
Die beruflichen Möglichkeiten als Verwaltungswirt
Haben Sie die Weiterbildung zum Verwaltungswirt erfolgreich abgeschlossen, können Sie an verschiedenen Stellen innerhalb der öffentlichen Verwaltung tätig werden. Arbeitsplätze bieten
- die verschiedenen Abteilungen von Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen
- Stellen der EU-Behörden
- Kirchen und kirchlich-religiöse Vereinigungen
- Wirtschafts- und Berufsverbände
- kommunale Spitzen- und Regionalverbände
- Hochschulen
Regelmäßige Weiterbildungen, Seminare und Tagungen sorgen dafür, dass Ihr Fachwissen aktuell bleibt und stetig wächst. Gleichzeitig eignen Sie sich Kenntnisse an, die sich aus neuen Entwicklungen und veränderten Rechtslagen ergeben.
Eine weitere Möglichkeit ist, dass Sie ein Studium dranhängen. In diesem Fall können Sie zum Beispiel den Bachelor im Studienfach Verwaltungsmanagement machen.
Der Unterschied zwischen dem Verwaltungsfachwirt und dem Diplom-Verwaltungswirt
Um Verwaltungsfachwirt zu werden, absolvieren Sie zuerst eine Ausbildung in einem Verwaltungs- oder Büroberuf, sammeln danach eine Zeit lang Berufspraxis und bilden sich anschließend weiter. Beim Diplom-Verwaltungswirt ist das anders. Diese Berufsbezeichnung beschreibt einen akademischen Grad, den Sie nach Abschluss eines dualen Studiums an einer Fachhochschule für öffentliche Verwaltung erhalten.
In einigen Bundesländern kommt noch der Zusatz FH für Fachhochschule dazu, in anderen Bundesländern wird die Bezeichnung um die Fachrichtung ergänzt. Hier heißt es dann zum Beispiel Diplom-Verwaltungswirt Fachrichtung Polizei oder Diplom-Verwaltungswirt Fachrichtung Allgemeine Innere Verwaltung.
Damit Sie ein duales Studium beginnen können, brauchen Sie einerseits Abitur oder Fachabitur. Andererseits müssen Sie bei Ihrer Ausbildungsbehörde als Beamter (auf Widerruf) eingestellt sein.
Je nach Fachrichtung dauert das Studium dann im Schnitt drei bis vier Jahre. Während der Studienzeit wechseln sich Phasen an der Fachhochschule und Praxisphasen in Ihrer Behörde ab. Inhaltlich bilden Fächer der Rechtswissenschaften, der Betriebswissenschaften und der Sozialwissenschaften die Schwerpunkte des Hauptstudiums. Nach dem Studium arbeiten Sie als Diplom-Verwaltungswirt in der Beamten-Laufbahn des gehobenen nichttechnischen Dienstes.
Der Diplom-Verwaltungswirt ist also ein eigenständiger Beruf. Doch so wie die Ausbildungen zum Verwaltungsfachangestellten oder zur Bürokauffrau duale Ausbildungen sind, basiert auch das Studium als Diplom-Verwaltungswirt auf dem dualen System. Sie brauchen folglich neben dem Studienplatz auch eine Stelle bei einer Behörde. Und dafür werden Sie meist den Einstellungstest der Verwaltung bestehen müssen.
Der Eignungstest als künftiger Verwaltungswirt
Egal, ob Sie als Verwaltungsfachangestellter beginnen und später die Weiterbildung zum Verwaltungsfachwirt absolvieren wollen oder ob Sie ein duales Studium als Diplom-Verwaltungswirt anstreben: In beiden Fällen werden Sie meist ein Auswahlverfahren durchlaufen, das einen Einstellungstest oder ein Assessment Center umfasst.
Der öffentliche Dienst setzt Eignungsauswahlverfahren ein, um die Anzahl an Bewerbern eingrenzen. Denn oft gibt es weit mehr Bewerber als freie Stellen. Gleichzeitig liefert der Verwaltungstest ein umfassendes Bild über Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten.
Die Behörde kann so gut einschätzen, ob Sie alles mitbringen, was Sie für die Ausbildung und den Beruf brauchen. Standardisierte Testfragen, Aufgaben und Übungen stellen dabei sicher, dass die Ergebnisse objektiv ausgewertet und miteinander verglichen werden können.
Wie genau der Verwaltungstest abläuft, hängt von der Behörde und der Fachrichtung ab. Es geht aber immer um grundlegende Kompetenzen. Schließlich soll der Test Ihre Eignung beleuchten.
Deshalb bildet die deutsche Sprache einen großen Schwerpunkt. Dazu kommen Fragen aus den Bereichen Mathe und Allgemeinwissen. Ihre Konzentrationsfähigkeit, Ihr logisches Denkvermögen, Ihre Merkfähigkeit und Ihre Kreativität stellt der Eignungstest für Verwaltungsfachangestellte ebenfalls auf die Probe.
Ausführliche Informationen und Tipps für Ihre Vorbereitung haben wir in separaten Beiträgen für Sie zusammengestellt. Und mit unserem Testtraining können Sie gezielt für den Einstellungstest der öffentlichen Verwaltung üben.
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