Informationen über den Ablauf des Einstellungstests, Tipps für die Vorbereitung und Übungsaufgaben sind eine Sache. Doch mindestens genauso spannend und nützlich sind Angaben aus erster Hand. Wir haben deshalb einen Bewerber gebeten, uns seine Eindrücke vom Eignungstest für Verwaltungsfachangestellte zu schildern. Hier ist sein Erfahrungsbericht.
Online Einstellungstest für Verwaltungsfachangestellte
Hallo! Ich bin 18 Jahre alt, wohne in einer Kleinstadt in Nordbaden und gehe aufs Gymnasium. Wenn alles gut läuft, habe ich diesen Sommer mein Abitur in der Tasche.
Ich wusste schon ziemlich früh, dass ich nicht an einer Uni studieren möchte. Die Entscheidung für einen klassischen Bürojob im öffentlichen Dienst fiel durch ein Schulpraktikum, das ich in einem Amt hier vor Ort absolviert habe.
Mir war wichtig, einen Beruf zu wählen, bei dem ich einerseits viel mit Menschen zu tun habe und der mir andererseits Sicherheit und gute Karrierechancen bietet. Die Bezahlung, die angenehmen Arbeitszeiten und die Vorzüge, die der Beamtenstatus mit sich bringt, nehme ich natürlich gerne mit.
Bei der Kreisverwaltung habe ich mich beworben, weil ich zumindest in den kommenden Jahren gerne in meinem Landkreis bleiben möchte. Hier bin ich verwurzelt.
Auf der Homepage der Kreisverwaltung waren jedenfalls die freien Ausbildungsplätze beschrieben. Wie in der Stellenanzeige gefordert, habe ich eine klassische Bewerbungsmappe eingereicht. Per Brief hat mir die Behörde daraufhin erst den Eingang meiner Bewerbung bestätigt und mich ungefähr sechs Wochen später zum Einstellungstest für Verwaltungsfachangestellte eingeladen.
Der schriftliche Eignungstest für Verwaltungsfachangestellte
Zusammen mit mir haben ungefähr 20 andere Bewerber am Eignungstest teilgenommen. Ein Prüfer nahm uns in Empfang und führte uns in einen großen Raum. Nach der Begrüßung hat er Mappen mit den Prüfungsbögen verteilt und uns den Ablauf des Tests erklärt. Die einzelnen Bögen waren nach Themenbereichen gegliedert. Manche Testbögen hatten nur eine oder zwei Seiten, andere bestanden aus sechs und mehr Seiten.
Die ganze Eignungsprüfung war auf drei Stunden angesetzt, mit einer Pause dazwischen. Die Prüfungsbögen waren nummeriert und in dieser Reihenfolge mussten wir sie auch bearbeiten.
Eine Zeitansage gab es dabei nicht. Stattdessen sagte der Prüfer zwischendurch an, wann wir den aktuellen Bogen weglegen und mit dem nächsten beginnen sollten. Das erhöhte den Druck, denn ich konnte überhaupt nicht einschätzen, wie viel Zeit ich noch haben würde.
Die Testfragen kamen aus folgenden Bereichen:
Deutsch
Den Anfang machten Aufgaben zur deutschen Sprache, wobei gleich die erste Übung schwierig war. Hier war nämlich ein Aufsatz gefragt. Das Thema war, ob der Hauptschulabschluss in Zukunft abgeschafft werden sollte. Um den Text zu schreiben, hatten wir eine halbe Stunde Zeit.
Die weiteren Fragen waren Multiple-Choice-Aufgaben. Darin ging es um Dinge wie Rechtschreibung, Fremdwörter, Grammatik und Sprichwörter. Ich fand die Aufgaben nicht besonders schwer. Allerdings war Deutsch schon immer mein Lieblingsfach. Außerdem hatte ich mich in der Vorbereitung auf das Auswahlverfahren mit solchen Aufgaben beschäftigt.
Mathematik
Ein weiterer Prüfungsbogen befasste sich mit Mathe. In vielen Aufgaben ging es um die Grundrechenarten. Außerdem kamen ein paar Fragen zur Zinsrechnung und zum Bruchrechnen vor. Dazu kamen Schätzaufgaben und Übungen, bei denen wir Einheiten umrechnen mussten.
Insgesamt waren es weniger Matheaufgaben, als ich gedacht hatte. Einen Taschenrechner durften wir nicht verwenden, nur ein Schmierzettel für Nebenrechnungen und Notizen war erlaubt. Obwohl Kopfrechnen angesagt war, waren die Aufgaben machbar. Zumal es auch hier wieder Auswahlfragen mit mehreren Lösungsvorschlägen waren.
Allgemeinwissen
Im Bereich Allgemeinwissen lag der Schwerpunkt auf Politik, Wirtschaft, Erdkunde und interkulturelles Wissen. In ziemlich vielen Testfragen ging es außerdem um die Region. Wie viele Orte der Landkreis umfasst, wie viele Menschen hier leben oder wie der aktuelle Landrat heißt, zum Beispiel. Dazu kamen dann noch ein paar Fragen aus den verschiedensten Bereichen von Geschichte bis Kultur oder Sport.
Auch die Fragen zum Allgemeinwissen wurden als Multiple-Choice-Aufgaben gestellt. Für mich war das ein Vorteil. Denn ein paar Mal wusste ich die Antwort nicht und konnte so wenigstens raten.
Logik
Auf dem Fragebogen zum logischen Denken ging es mit Buchstaben- und Zahlreihen los, die fortgesetzt werden mussten. Danach folgten Matrizen, Wortanalogien und Schlussfolgerungen.
Vor allem die Schlussfolgerungen fand ich sehr schwierig, denn die Inhalte waren zum Teil wirklich absurd. Es ist halt nicht so einfach, sich rein auf die Aussagen zu konzentrieren, wenn davon die Rede ist, dass Fische fliegen oder Hunde blau sind.
Merkfähigkeit
Im Testfeld Merkfähigkeit stand eine Liste mit 30 Wörtern auf dem Fragebogen, die ich mir einprägen sollte.
Dann folgte erst einmal eine andere Aufgabe. Der Prüfer spielte dazu einen Text vor. Auf dem Fragebogen waren verschiedene Aussagen zu dem Text aufgeführt und man musste ankreuzen, welche Aussagen davon stimmen.
Danach gab uns der Prüfer drei Minuten Zeit, um möglichst viele von den 30 Wörtern aufzuschreiben, die wir uns zuvor gemerkt hatten. Ganz zum Schluss, als allerletzte Aufgabe vom Verwaltungstest, wurden wir übrigens noch einmal aufgefordert, die 30 Wörter aufzuschreiben.
Konzentration
Die letzte Etappe vom Eignungstest waren Übungen, bei denen es um Konzentration und schnelles Bearbeiten ging. Eine Übung bestand darin, in langen Reihen aus den Buchstaben O und Q jeweils alle Q zu markieren.
In einer zweiten Liste waren jede Menge Zahlen aufgeführt und man sollte alle Zahlen einkreisen, die kleiner waren als 125. Daneben gab es Reihen mit Symbolen und Figuren, die gleich aussahen. Allerdings gab es in jeder Reihe eine Figur, die einen Fehler enthielt.
Ebenfalls auf dem Fragebogen zur Konzentration war eine Aufgabe mit verschiedenen Tabellen. Anhand dieser Tabellen galt es, die Preise für Postsendungen zu ermitteln. In eine ähnliche Richtung ging eine Aufgabe, bei der ein Alphabet aus Symbolen aufgeführt war. Hier musste ich die Symbole in Wörter übersetzen.
Nach dem Test
Nachdem ich den letzten Fragebogen ausgefüllt hatte, gab ich meine Mappe beim Prüfer ab. Eine offizielle Verabschiedung gab es nicht. Das lag daran, dass ein paar Teilnehmer früher fertig waren, während andere Bewerber noch etwas brauchten. Der Prüfer hatte uns aber auch gleich zu Beginn gesagt, dass wir die Ergebnisse schriftlich erfahren würden. Also machte ich mich auf den Heimweg und musste dann eben abwarten.
Der zweite Teil vom Eignungstest für Verwaltungsfachangestellte
Gut einen Monat nach meiner Teilnahme am Einstellungstest für die öffentliche Verwaltung kam endlich der erlösende Brief: Ich hatte den schriftlichen Verwaltungstest bestanden und war nun zum Vorstellungsgespräch eingeladen.
In der Kreisverwaltung angekommen, begrüßte mich ein Mitarbeiter und brachte mich in einen Büroraum. Dort wartete schon die Prüfungskommission auf mich. Sie bestand aus vier Personen. Das waren der Ausbildungsleiter, die Leiterin der Personalabteilung, ein Personalreferent und ein Mitarbeiter der Behörde.
Nach ein bisschen Smalltalk, zum Beispiel ob ich eine gute Anfahrt hatte, stellten sich die Prüfer kurz vor. Anschließend forderte mich der Ausbildungsleiter dazu auf, etwas über mich zu erzählen. Die Prüfer hörten zu, ohne Zwischenfragen zu stellen. Als ich mit meiner Selbstpräsentation fertig war, begann die Fragerunde.
Warum will ich Verwaltungsfachangestellter werden? Wieso soll es die Kreisverwaltung sein? Möchte ich langfristig auch den Verwaltungsfachwirt machen? Habe ich mich auch bei anderen Behörden oder Unternehmen im Verwaltungswesen oder Büromanagement beworben? Wie stelle ich mir einen typischen Arbeitstag vor? Was mache ich in meiner Freizeit? Das waren ein paar der Fragen, die mit der Ausbildungsleiter gestellt hat.
Danach folgten Fragen zu meiner Person. Wie ich für den Auswahltest gelernt habe, ob ich mich schnell ablenken lasse oder wie ich mit Kritik umgehe, zum Beispiel.
Weiter ging es dann mit Inhalten, die sich auf die Verwaltung und die Ausbildung bezogen. Hier wollte der Ausbildungsleiter unter anderem wissen, wie die Homepage der Kreisverwaltung lautet, für welche Aufgaben sie zuständig ist oder welche Fächer in der Berufsschule auf dem Programm stehen.
Das Gespräch fand nur mit dem Ausbildungsleiter statt. Die anderen Prüfer haben zugehört und sich Notizen gemacht. Trotz der vier Prüfer war die Atmosphäre aber angenehm und eher locker. Nach etwa einer halben Stunde war das Gespräch vorbei.
Mein Fazit zum Einstellungstest der Verwaltung
Ob ich eine Zusage erhalte und im September die Ausbildung im Verwaltungsdienst antreten kann, weiß ich nicht. Die Antwort der Kreisverwaltung steht noch aus.
Als Fazit kann ich sagen, dass der Eignungstest für Verwaltungsfachangestellte zwar anspruchsvoll, aber machbar ist. Ich würde jedem empfehlen, als Testtraining mit Prüfungsaufgaben zu üben. Vor allem die Fragen aus den Bereichen Logik und Konzentration können sonst zum Fallstrick werden. Denn die Zeit ist zu knapp, um zu erfassen, worum es bei den Aufgaben überhaupt geht.
Wichtig ist auch, sich gut über die Behörde, die Anforderungen im Berufsalltag und die deutsche Politik zu informieren. Wer im öffentlichen Dienst arbeiten will, muss eben wissen, wie die bisherigen Bundeskanzler heißen, welche Ämter in Brüssel sitzen oder welche politischen Entscheidungen das aktuelle Geschehen prägen.
Aber wie gesagt: Wer ein bisschen Zeit in die Vorbereitung investiert, sollte im Eignungstest für Verwaltungsfachangestellte keine bösen Überraschungen erleben.
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