Jede Behörde braucht gut ausgebildete und engagierte Mitarbeiter, die gerne für das Land und dessen Bürger da sind. Auch die Landesverwaltung Baden-Württemberg sucht regelmäßig freundliche Leute mit Verantwortungsbewusstsein, Teamgeist und Interesse an rechtlichen Fragen. Im Zuge der Ausbildung erwerben Sie das Knowhow, das Sie für die vielseitigen und abwechslungsreichen Tätigkeiten in der Verwaltung benötigen. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten, in welcher Funktion Sie Verwaltungsangestellter in Baden-Württemberg werden können.
Verwaltungsangestellter Baden-Württemberg: Online Test
Im öffentlichen Dienst geht vieles einen geregelten Gang. Das gilt auch für die Besetzung von Ausbildungs-, Studien- und Arbeitsplätzen. Und damit alles seine Richtigkeit hat, arbeiten die meisten Behörden mit standardisierten Auswahlverfahren. In diesem Beitrag erfahren Sie, was Sie wissen sollten, wenn Sie Verwaltungsangestellter in Baden-Württemberg werden wollen.
Die beruflichen Möglichkeiten als Verwaltungsangestellter in Baden-Württemberg
In der Landesverwaltung sind Beamte und Tarifbeschäftigte in den verschiedensten Verwaltungsbereichen tätig. Für diese Mitarbeiter ist das Innenministerium als zentrale und übergeordnete Stelle zuständig.
Die berufliche Ausbildung im öffentlichen Dienst wiederum koordiniert und überwacht das Regierungspräsidium Karlsruhe. Als landesweit zuständige Stelle nach dem Berufsbildungsgesetz übernimmt das Karlsruher Regierungspräsidium damit für Verwaltungsangestellte die Aufgaben, um die sich in der freien Wirtschaft Kammern wie die IHK oder die HWK kümmern.
Zu den Verwaltungsberufen, die Sie in Baden-Württemberg erlernen können, gehören der Verwaltungsfachangestellte, der Verwaltungswirt und der Bachelor im gehobenen Verwaltungsdienst.
Verwaltungsfachangestellte/r
Verwaltungsfachangestellte arbeiten an den verschiedensten Stellen in den Verwaltungen des Landes und der Kommunen. Als Ansprechpartner für Bürger und Organisationen sind sie zum Beispiel in Bürgerbüros, in Sozialämtern, in Jugendämtern oder in Kulturbehörden im Einsatz. Zu ihren Tätigkeitsfeldern zählen die Anwendung von geltendem Recht, die Organisation sowie das Finanz- und das Personalwesen.
Im Berufsalltag erledigen Verwaltungsfachangestellte allgemeine Verwaltungsaufgaben und bearbeiten Verwaltungsvorgänge. Sie erlassen Verwaltungsakte, kümmern sich um Widersprüche, übernehmen kaufmännische Tätigkeiten und beschaffen Büromaterial. Außerdem beraten sie Bürger und Organisationen.
Ein bestimmter Schulabschluss ist für die Ausbildung rechtlich zwar nicht vorgeschrieben. Trotzdem sollten Sie mindestens einen Hauptschulabschluss haben. Die reguläre Ausbildungszeit beträgt drei Jahre. Mit einem Realschulabschluss kann sie um ein halbes Jahr und mit Abitur um ein Jahr verkürzt werden. Die Einstellungen erfolgen jeweils zum 1. September.
Verwaltungswirt/in
Verwaltungswirte sind im Bereich der Sachbearbeitung in den Verwaltungen der Gemeinden, der Landkreise, der Regierungspräsidien und anderen öffentlichen Körperschaften tätig. Auf Basis von Rechts- und Verwaltungsvorschriften bereiten sie Entscheidungen vor. Außerdem übernehmen sie allgemeine Verwaltungsarbeiten.
So bearbeiten Verwaltungswirte zum Beispiel Anträge, berechnen Abgaben oder erledigen Zahlungsvorgänge. Sie erfassen Daten, führen Akten und erteilen Bürgern Auskünfte. Auch in der Personalverwaltung können sie im Einsatz sein.
Für die Ausbildung brauchen Sie zum einen den Realschulabschluss. Zum anderen müssen Sie die Anforderungen erfüllen, die die Berufung ins Beamtenverhältnis voraussetzt. Denn als Verwaltungswirt schlagen Sie gleichzeitig eine Laufbahn als Beamter im mittleren Dienst ein. Dabei dient die Ausbildung zugleich als Vorbereitungsdienst. Deshalb werden Sie zum Beamten auf Widerruf in der Position des Regierungssekretärs ernannt.
Die Berufsausbildung dauert zwei Jahre und ist im dualen System aufgebaut. Den praktischen Teil absolvieren Sie in verschiedenen Abteilungen Ihrer Ausbildungsbehörde. Für die Theorie besuchen Sie zuerst die Berufsschule und später eine Verwaltungsschule.
Ausbildungsbeginn ist alljährlich der 1. September. Haben Sie die Ausbildung abgeschlossen, arbeiten Sie in Baden-Württemberg als Regierungssekretär und dürfen die Berufsbezeichnung Verwaltungswirt führen.
Bachelor of Arts im gehobenen Verwaltungsdienst
Mit Abitur oder der Fachhochschulreife können Sie in den gehobenen Verwaltungsdienst einsteigen und die Beamtenlaufbahn mit einem dualen Bachelor-Studium verknüpfen. Einsatzmöglichkeiten bieten Rathäuser und Landratsämter, die Regierungspräsidien, die Ministerien und viele andere öffentliche Einrichtungen.
Als Bachelor im gehobenen Verwaltungsdienst sind Sie für anspruchsvolle Aufgaben im Bereich der Sachbearbeitung zuständig. So treffen Sie zum Beispiel Verwaltungsentscheidungen. Außerdem übernehmen Sie oft eine Führungsposition.
Die Ausbildung beginnt mit einem sechsmonatigen Praktikum bei einem Bürgermeisteramt, einer Gemeindeverwaltung oder einem Landratsamt. Daran schließt sich ein dreijähriges Studium an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl oder Ludwigsburg an. Das duale Studium gliedert sich in theoretische Studienphasen, praktische Abschnitte in Ihrer Ausbildungsbehörde, Seminare und Workshops. Der Abschluss erfolgt mit dem akademischen Grad des Bachelors und der Laufbahnprüfung für den gehobenen Dienst.
Die Umstellung auf einen Bachelor-Studiengang erfolgte in Baden-Württemberg schon 2007. Davor war es ein Diplom-Studiengang und die Ausbildung zum Diplomverwaltungswirt dauerte ein halbes Jahr länger.
Die Bewerbung als Verwaltungsangestellter in Baden-Württemberg
Wenn Sie Verwaltungsangestellter werden möchten, steuern Sie am besten die Webseite des Innenministeriums von Baden-Württemberg an. Dort finden Sie neben einer Stellenbörse ausführliche Informationen über die beruflichen Möglichkeiten, die das Bundesland bietet.
In den Beschreibungen der Berufsbilder ist angegeben, welche Voraussetzungen Sie mitbringen sollten und wie die Ausbildung verläuft. Außerdem erfahren Sie, an wen Sie Ihre Bewerbung richten müssen und welche Bewerbungsfrist gilt.
Grundsätzlich ist es so, dass die Ausbildungen jeweils im September beginnen. Die Bewerbungsfrist endet aber meist schon rund ein Jahr vorher. Sie bewerben sich also bereits im Vorjahr für den Einstellungstermin im darauffolgenden Jahr.
Eine Bewerbung als Verwaltungsfachangestellter oder Verwaltungswirt reichen Sie direkt bei der Behörde ein, bei der Sie Ihre Ausbildung absolvieren möchten und die die Stelle ausgeschrieben hat. Die Kontaktdaten stehen in der Stellenanzeige. Außerdem ist in der Zeit, in der die Bewerbungsfrist läuft, der Link zum Online-Bewerbungsportal freigeschaltet. Über dieses Portal übermitteln Sie Ihre Bewerbung.
Beim Bachelor-Studiengang läuft das Bewerbungsverfahren etwas anders. Hier ist die Verwaltungshochschule Ihr Ansprechpartner. Wie es dann weitergeht, erklären wir gleich noch.
Das Auswahlverfahren für Verwaltungsangestellte in Baden-Württemberg
Für die Auswahl von Bewerbern sind die Behörden selbst zuständig. Es gibt keinen zentralen Einstellungstest in Baden-Württemberg. Stattdessen entscheiden die einzelnen Behörden eigenständig, in welcher Form sie Auswahltests durchführen. Aus diesem Grund kann es sein, dass Sie lediglich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden. Aber genauso ist möglich, dass Sie an einem schriftlichen Verwaltungstest oder an einem Assessment-Center teilnehmen.
So oder so macht die Vorauswahl den Anfang. Nach Ablauf der Bewerbungsfrist prüft die Behörde die Bewerbungen, die rechtzeitig eingegangen sind. Dabei achtet sie zum einen auf Ihren Bildungsabschluss und Ihre Schulnoten. Zum anderen zählt, ob Sie die formalen Kriterien für eine Einstellung erfüllen. Außerdem spielt natürlich das Gesamtbild, das Ihre Bewerbung vermittelt, eine große Rolle.
Hat Ihre Bewerbung die Behörde überzeugt, geht es für Sie in die nächste Runde.
Das Bewerbungsgespräch
Ein Bewerbungsgespräch gehört immer zum Auswahlverfahren dazu. Denn bei dem Gespräch geht es vor allem darum, sich gegenseitig kennenzulernen. Weil das Interview klären soll, ob Sie die richtige Nachwuchskraft für die Behörde sind, stehen neben fachlichen Dingen Ihre persönlichen Eigenschaften und Merkmale im Vordergrund.
Die Behörde möchte wissen, warum Sie sich beworben haben und welche beruflichen Ziele Sie verfolgen. Sie interessiert sich für Ihren bisherigen Werdegang und Ihre Stärken und Schwächen. Auch der angestrebte Beruf wird ein Thema sein.
Bei Ihrer Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch sollten Sie sich mit der Verwaltung, der Behörde und Ihrem künftigen Tätigkeitsbereich beschäftigen. Außerdem sollten Sie sich Gedanken darüber machen, was Sie auszeichnet. Denn Ihr Ziel ist, der Behörde schlüssig und überzeugend zu erklären, warum Sie genau hier und in dieser Position Verwaltungsangestellter in Baden-Württemberg werden wollen und wieso sich die Behörde für Sie entscheiden sollte.
Sie können sich dabei ruhig die Fragen anschauen, die in Vorstellungsgesprächen üblicherweise gestellt werden. Und es kann sicher nicht schaden, wenn Sie die Fragen in Gedanken durchspielen. Aber verzichten Sie darauf, sich irgendwelche Standard-Antworten zurechtzulegen. Bleiben Sie lieber authentisch und geben Sie sich so, wie Sie sind. Dadurch kommen Sie glaubwürdig und sympathisch rüber.
Der Einstellungstest der Verwaltung
Je nach Behörde und Position wird es nicht beim Vorstellungsgespräch bleiben. Vor allem als Beamtenanwärter in Baden-Württemberg werden Sie meist an einem schriftlichen Einstellungstest teilnehmen.
Der Beamtentest prüft Kenntnisse und Fähigkeiten, die im Beruf gefragt sind. Es geht aber weniger um spezielles Wissen aus dem Verwaltungswesen oder Büromanagement. Der Einstellungstest für Verwaltungsfachangestellte und Verwaltungswirte konzentriert sich vielmehr auf allgemeine Grundlagen. Er soll einen Eindruck von Ihren Kenntnissen, Fähigkeiten und Interessen liefern, der ermöglicht, Ihre grundsätzliche Eignung für die Verwaltung einzuschätzen. Aus diesem Grund gehören folgende Testfelder zu den üblichen Themen:
- Deutsch
- Mathematik
- Allgemeinwissen
- Logik
- Leistungsfähigkeit, zum Beispiel mit Blick auf Konzentrationsvermögen, Merkfähigkeit, Orientierungssinn oder Bearbeitungsgeschwindigkeit
Zu den einzelnen Wissensgebieten und Abschnitten vom Eignungstest für Verwaltungsangestellte informieren wir Sie ausführlich in separaten Beiträgen. Darin finden Sie Erklärungen, Beispiele, Hinweise zu Lösungswegen und Tipps für die Vorbereitung. Außerdem stellen wir Übungsaufgaben und Lernpakete für Ihr Testtraining bereit.
Haben Sie die schriftliche Prüfung erfolgreich gemeistert, folgt das persönliche Kennenlernen beim Vorstellungsgespräch. Der mündliche Testteil kann aber auch ein Assessment-Center umfassen. In diesem Fall nehmen Sie an Gruppenaufgaben oder Diskussionsrunden teil. Rollenspiele oder ein kurzer Vortrag können ebenfalls auf dem Programm stehen.
Haben alle Bewerber das Verfahren abgeschlossen, teilt Ihnen die Behörde mit, ob Sie eingestellt werden.
Das Eignungsauswahlverfahren für das Bachelor-Studium
Wollen Sie in Baden-Württemberg als Verwaltungsangestellter im gehobenen Dienst tätig werden, durchlaufen Sie ein mehrstufiges Verfahren. Dafür melden Sie sich zuerst an der Verwaltungshochschule in Kehl oder Ludwigsburg an. Anschließend absolvieren Sie online einen Eignungstest, der Ihre Studierfähigkeit feststellt.
Die Eignungsprüfung ist auf die Anforderungen abgestimmt, die das Studium und der Beruf mit sich bringen. Die Testfragen behandeln deshalb in erster Linie diese Bereiche:
- Deutsch
- Allgemeinbildung
- logisches und analytisches Denken
- Konzentrationsvermögen
Haben Sie diesen Test erfolgreich gemeistert, können Sie sich online über das Bewerbungsportal der Hochschule bewerben. Eine zusätzliche Bewerbung bei einer Ausbildungsbehörde ist nicht notwendig. Denn Sie geben im Rahmen der Online-Bewerbung Ihre gewünschten Ausbildungsstellen an. Die Hochschule leitet Ihre Bewerbung dann dorthin weiter.
Die von Ihnen benannten Stellen laden Sie zu Vorstellungsgesprächen ein. Nach dem Bewerbungsgespräch entscheidet die jeweilige Behörde, ob Sie eine Zusage erhalten und eingestellt werden. Ist das der Fall, informiert die Behörde die Hochschule. Dort bekommen Sie dann die vorläufige Zulassung zum Studium.
Die endgültige Zusage erfolgt erst etwas später. Dazu erstellen die Hochschulen eine Rangliste. Maßgeblich für die Platzierung ist Ihre Abiturnote und Ihr Ergebnis vom Online-Eignungstest. Die Vergabe der Studienplätze richtet sich nach der Platzierung in der Rangliste.
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